Zwei Mal Körperverletzung am Hauptbahnhof
Bei Widerständen bei Festnahmen wurden zwei Bundespolizisten am 1. Mai leicht verletzt. Am Hauptbahnhof und am Ostbahnhof hatte die Bundespolizei viel zu tun.
Ludwigsvorstadt - Viel zu Tun gab es für die Bundespolizei am 1. Mai. Zwei Bundespolizisten wurden bei Widerständen im Anschluss von Körperverletzungsdelikten leicht verletzt; einer konnte seinen Dienst nicht mehr fortsetzen.
Bereits in den frühen Morgenstunden war es am Haupteingang des Hauptbahnhofes zu einer Körperverletzung gekommen. Ausgangspunkt waren Fußballstreitigkeiten. Ein 22-jähriger Dachauer (1,2 Promille Atemalkohol) soll einen 18-jährigen Poinger gegen 00.30 Uhr gewürgt und einem 19-Jährigen aus Kitzingen mit der Faust gegen den Kopf geschlagen haben.
Eine Streife von Bahnsicherheitsmitarbeitern trennte die Streitenden. Der 22-Jährige war dabei in Begleitung eines 23-jährigen Karlsfelders, der bereits am Sonntagmorgen (27. April) in einer bereitgestellten S2 nach Petershausen auffällig geworden war. Nachdem sein damaliger 23-jähriger Begleiter aus Dachau einen 20-jährigen Griechen tätlich angegriffen hatte, kam er seinem Freund bei dessen Festnahme zu Hilfe und griff einen 25-jährigen Polizeimeister an.
Ebenfalls am Morgen war es gegen 5 Uhr in einem Schnellimbiss am Hauptbahnhof nach zunächst verbalem Streit über die Reihenfolge der Bedienung zu einer körperlichen Attacke gekommen. Ein 31-jähriger Moosacher (1,1 Promille Atemalkohol) soll einem 28-jährigen aus der Ludwigsvorstadt mit der Faust ins Gesicht bzw. auch mehrmals in den Nacken geschlagen haben. Der 28-Jährige erlitt Nasenbluten und klagte über Schmerzen im Halsbereich.
Ausgangspunkt soll gewesen sein, dass sich die 27-jährige Begleiterin, ebenfalls aus der Ludwigsvorstadt, an einer Schlange Wartender vorbei gedrängelt haben soll. Dem Aufgriff eines 23-jährigen Bulgaren, der kurz nach 19 Uhr ohne Fahrschein von Ingolstadt nach München gefahren war, folgte dessen Festnahme.
Ein Datenabgleich ergab, dass der Mann von der Staatsanwaltschaft Würzburg wegen Nichtbegleichen einer Geldstrafe wegen Leistungserschleichung zur Fahndung ausgeschrieben worden war. Da er die Geldstrafe des Amtsgerichtes Würzburg in Höhe von 280 Euro nicht begleichen konnte, wird er ersatzweise für die kommenden 14 Tage in Haft bleiben müssen.
Gegen 9.50 Uhr nahm eine Streife am Ausgang Friedensstraße am Ostbahnhof laute Schreie wahr. Kurz drauf erkannte sie, wie aus einer fünfköpfigen Personengruppe zwei Männer und eine Frau wegliefen. Zwei junge Frauen verblieben aufgelöst vor Ort und gaben an, von zwei Männern geschlagen worden zu sein. Zwei Bundespolizisten folgten den vermeintlichen Tätern und stellten zwei Marokkaner am Bahnsteig 7/8.
Einer von beiden, ein 36-Jähriger, verweigerte anschließend die Mitnahme zur Dienststelle. Aufgrund seiner starken Alkoholisierung (2,1 Promille Atemalkohol) und seines aggressiven Verhaltens musste er mittels Zwang mitgenommen werden. Als er sich der Maßnahme widersetzte und gegen die Beamten schlug, wurde ein 28-jähriger Polizeimeister am Arm verletzt, so dass er später seinen Dienst nicht mehr fortsetzen konnte.
Auf der Wache der Bundespolizei war der Mann, im Gegensatz zu seinem 44-jährigen Begleiter, weiterhin renitent und emotional aufgewühlt. Er schlug laut schreiend gegen die Zellentüre und gab u.a. an, an der Schulter verletzt worden zu sein. Eine RTW-Besatzung konnte nach einer Untersuchung keinerlei behandlungsbedürftige Verletzung an der Schulter feststellen. In Bezug auf die Körperverletzung gegen die beiden Frauen ermittelt die Polizeiinspektion 21. Dort hat der Marokkaner gegen die festnehmenden Beamten der Bundespolizei Strafanzeigen wegen Körperverletzung im Amt gestellt.
Gegen 17:45 Uhr war es in einer stadtauswärtsfahrenden S4 Richtung Ebersberg zu Belästigungen von Reisenden gekommen. Ein 27-jähriger Pole hatte in stark alkoholisiertem Zustand (3,84 Promille) mehrere Reisende bepöbelt; DB-Sicherheitsmitarbeiter schritten ein.
Aufgrund des renitenten und uneinsichtigen Verhaltens des Polen wurde er am Bahnhof Grafing von einer Streife der Bundespolizei übernommen. Er beleidigte die Beamten und leistete gegen die Mitnahme Widerstand. Dabei verletzte sich eine 26-jährige Polizeiobermeisterin an der Hand, blieb jedoch dienstfähig. Den Polen erwartet nun eine Strafanzeige wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Beleidigung.
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