Zum Gedenken: "210 Leben, 210 Schicksale"

In der Lichthalle des Justizpalastes erinnert künftig eine Gedenktafel an die Schicksale von 210 jüdische Juristen aus Bayern, die von den Nazis verfolgt wurden. 
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Die Gedenktafel wird in der Lichthalle des Justizpalastes angebracht.
Gregor Feindt Die Gedenktafel wird in der Lichthalle des Justizpalastes angebracht.

In der Lichthalle des Justizpalastes erinnert künftig eine Gedenktafel an die Schicksale von 210 jüdische Juristen aus Bayern, die von den Nazis verfolgt wurden. 

Maxvorstadt - Im Justizpalast erinnert künftig eine Gedenktafel an die jüdischen Mitlgieder der bayerischen Justiz, die während der Herrschaft des Nationalsozialismus entrechtet, vertrieben, verfolgt oder ermordet wurden.

Am vergangenen Dienstag präsentierte der Amtschef des Bayerischen Justizministeriums Ministerialdirektor Dr. Walter Schön im Beisein der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, bei einer Feierstunde die Gedenktafel. 

"Wir gedenken heute der Kolleginnen und Kollegen in der bayerischen Justiz, die während der Herrschaft des Nationalsozialismus 1933 bis 1945 als Juden entrechtet, verfolgt, vertrieben und ermordet wurden", sagt er bei der Ebthüllung. "Auf der Gedenktafel stehen 210 Namen für 210 Einzelschicksale. Jedes Leben, jedes Schicksal dieser Justizbediensteten und ihrer Angehörigen wäre ohne die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten und die Vernichtungsmaschinerie gegen die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger vollkommen anders verlaufen: normal - erfolgreich - glücklich! Jedenfalls hätte es in ihrer Hand gelegen, ihr Leben selbst zu gestalten."

Schön weiter: "Es handelt sich um die Namen von 210 Richtern, Staatsanwälten, Notaren, Justizinspektoren, Angestellten und Rechtsreferendaren, die allein aufgrund ihrer jüdischen Abstammung an ihrer weiteren Berufsausübung gehindert wurden. Nicht wenige von ihnen wurden später in Konzentrationslagern grausam ermordet. Andere entgingen diesem Schicksal durch Emigration oder Selbstmord. Mit unserer Gedenktafel wollen wir die Ausgrenzung, Entrechtung, Vertreibung und Vernichtung jüdischer Justizbediensteter und Notare in Bayern sowie ihr persönliches Leid und das ihrer Familien sichtbar machen."

Die Tafel wird von Mitarbeitern der Mayer’schen Hofkunstanstalt, welche sie auch hergestellt hat, im Bereich der Lichthalle des Münchner Justizpalastes an der östlichen Säule beim Ausgang zum Südvestibül angebracht.

 

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