Zoff um den Vorplatz vom Cosimabad
Bogenhausen - Gerade wird das Cosimabad in Bogenhausen generalsaniert. Noch bis im Herbst 2016 bleibt es geschlossen, da nehmen sich die Stadtratspolitiker einem weiteren Schandfleck vor Ort an. Die Brache vor dem Schwimmbad soll endlich weg.
An der Ecke der Englschalkinger- und der Cosimastraße sieht es derzeit wenig ansehnlich aus. Das findet vor allem CSU-Stadtrat Marian Offmann. Er setzt sich für die Begrünung des verwilderten Areals ein. „Zielsetzung muss es sein, in einem derzeit völlig vernachlässigten öffentlichen Raum ein Grundstück mit ansprechender Optik und Aufenthaltsqualität zu schaffen,“ sagt er. Einen kleinen Park könne er sich am Eingang des Bades beispielsweise vorstellen – mit Bänken und angelegten Gehwegen.
Den Platz aufzuwerten hatten Stadtteilpolitiker schon mehrfach versucht. Im Jahr 2008 wurde die Umgestaltung der Brache an der Cosimastraße zugunsten des Baus der Tramlinie nach St. Emmeram zurückgestellt. Vor knapp zwei Jahren forderte der örtliche Bezirksausschuss dann das Baureferat auf, zumindest den Baumbrunnen des Bildhauers Roland Friedrichsen, der auf der Wiese steht, in Betrieb zu nehmen. Von der Behörde gab es dazu ebenfalls eine Absage.
Der Brunnen könne nicht in Betrieb genommen werden, da vor Ort weder Anschlüsse noch Technik vorhanden sein. Eine Umrüstung der Plastik zum Brunnen mit Becken bezifferte das Baureferat mit 350 000 Euro. Der trockengelegte Wasserspender steht seit 1990 vor dem Cosimabad. Dort wurde es auf Anregen des Künstlers installiert. Er hatte den drei Meter hohen Baumbrunnen 1972 für den Innenhof einer Versicherung in der Prinzregentenstraße gestaltet. Nach einem Umbau auf dem Gelände war kein Platz mehr für den Brunnen. Der Künstler verschenkte sein Werk an die Stadt.
Ob die neuerliche Initiative die Brache vor dem Bad schöner zu machen, gelingt, ist fraglich. Die Stadtwerke München (SWM) haben das Gelände im Bebauungsplan als Wendeschleife für die Tram reserviert. Stadtrat Marian Offmann sieht hier indes keinen Konflikt: „Völlig unabhängig von einer mittelfristig nicht absehbaren anderen verkehrlichen Nutzung kann dieses Grundstück zu einer wertvollen Ergänzung öffentlichen Lebens in diesem Stadtteil führen.“
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