Wohnviertel am Ostbahnhof: Auf der Energie-Insel

Am Ostbahnhof entsteht ein neues Wohngebiet. Das Besondere ist das Energiekonzept.
Sophie Burfeind |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Das "Werk 1" hinter dem Ostbanhof.
OTEC GmbH & Co. KG Das "Werk 1" hinter dem Ostbanhof.

So ein Projekt gab es nicht nur in München noch nie, auch in Deutschland ist es einmalig: ein riesiges Wohnquartier, das sich selbst mit Energie versorgt. Oder anders gesagt: Die Bewohner des neuen Werksviertels am Ostbahnhof werden bald autark leben können – zumindest, was Strom, Heizung, warmes und kaltes Wasser betrifft.

In sieben Jahren soll das Werksviertel am Ostbahnhof fertig sein. Seit zwei Jahren wird auf dem ehemaligen Pfanni-Gelände schon abgerissen und gebaut, die Kultfabrik etwa ist schon weg. Auf einer Fläche von 130 000 Quadratmetern sollen dann Wohnungen, Büros, drei Hotels, Geschäfte, Bars und ein Fitness-Studio entstehen. 1100 Menschen sollen dort bald leben und arbeiten. Und die sollen natürlich alles in der Nähe haben, was man so braucht für das tägliche Leben in einem Wohngebiet.

Das Besondere an diesem Stadtviertel im Vergleich zu anderen ist das Energiekonzept: Das hat die Firma "Bayernwerk Natur", eine Tochterfirma des regionalen Netzbetreibers "Bayernwerk", erarbeitet und teilweise schon umgesetzt.

Ein Generator für alle Gebäude im Viertel

Im Keller des "Werk 1", steht in einem ehemaligen Lagerraum nun ein Blockheizkraftwerk. Mit Erdgas und erneuerbaren Energien erzeugt ein Generator Strom, mit dem alle Gebäude des Viertels versorgt werden sollen.

Der Vorteil dieses Heizkraftwerks im Gegensatz zu konventionellen Heizkraftwerken ist, dass auch die Wärme, die bei der Stromerzeugung entsteht, genutzt wird. "Konventionelle Heizkraftwerke müssen die Wärme in Kühltürmen wegkühlen", sagt Franz Völkl von Bayernwerk Natur. Bei einem dezentralen Heizkraftwerk wie diesem kann die abfallende Wärme zum Heizen und für warmes und kaltes Wasser genutzt werden. Insgesamt geht also viel weniger Energie verloren – und günstiger werden soll der Strom so auch. Mit dem Projekt will sich das Unternehmen aktiv an der Energiewende in Bayern beteiligen. "Wir sehen die Energiewende in der Dezentralität und nicht im Bau von Trassen", sagt der Geschäftsführer Alexander Fenzl.

Aber auch sonst soll das Werksviertel ein besonders modernes Stadtviertel in München werden. Es soll es Ladestationen für Elektrofahrzeuge geben, Mietstationen für Fahrräder, Carsharing mit Elektroautos, eine Quartiersapp für das Smartphone – und die Bewohner sollen die Möglichkeit haben, das Leben im Viertel mitzugestalten.

Lesen Sie hier: 515 neue Wohnungen an der Anzinger Straße

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.