Wer ist schuld am Rolltreppen-Chaos?
Ein AZ-Leser muss mit seiner schwerbehinderten Mutter (89) am Marienplatz Treppe gehen, weil alle Rolltreppen aus sind. Die AZ hat nachgefragt, wer am Rolltreppen-Chaos Schuld ist.
Altstadt - Stau an der Rampe. Die Rolltreppe ist aus. Kein Durchkommen. Und der Aufzug? Der steht still. Am Marienplatz ist der Weg vom Bahnsteig zur Oberfläche schon im normalen Betrieb beschwerlich. Durch die Bauarbeiten ist es jetzt noch schwerer.
Am eigenen Leib hat das ein AZ-Leser mit seiner Mutter erfahren. „Meine fast 90-jährige, schwerbehinderte Mutter musste für einen Termin bei ihrer Rheumatologin mit der S-Bahn zum Marienplatz fahren. Dort waren gleichzeitig sämtliche Rolltreppen außer Betrieb und auch der war Aufzug gesperrt“, schreibt er. Noch mehr Menschen mit Krücken hätten mühevoll über die stillgelegte Rolltreppe gemusst.
Bei der Recherche nach der Ursache wird klar: die Zuständigkeiten unter der Erde sind eisern verteilt. Die Rolltreppen zwischen S- und U-Bahnebene betreibt die MVG. Um den Zugang zum S-Bahnsteig kümmert sich eine Bahntochter. Und für Treppen vom Sperrengeschoss auf den Marienplatz sind die Stadtwerke verantwortlich. „Von den Rolltreppen der Bahn ist derzeit nur eine außer Betrieb. Grund sind Bauarbeiten“, sagt der Bahnsprecher.
Nach 40 Jahren erneuern die Stadtwerke für 70 Millionen Euro Fußboden, Wand - und Deckenverkleidung sowie Technik im Bauch des Marienplatzes. Noch bis Ende 2014 soll der Umbau dauern. Dadurch kommt es immer wieder zu abgesperrten Wegen und Treppenausfällen. Von der SWM gibt es derweil Entwarnung: „Störungen werden in einer Meldestelle sowie in der Fachabteilung für Rolltreppen und Aufzüge angezeigt.“
Bei kleinen Problemen könnten sich die modernen Rolltreppen nach einer kurzen Wartezeit sogar selbst wieder einschalten. Zudem kümmern sich 90 Techniker bei der MVG und den Stadtwerken um die Aufzüge und Rolltreppen.
- Themen:
- Marienplatz
- Stadtwerke München