Wem gehört eigentlich die Kunst?

Sendling - Seit 2009 wurden bei Selektionsprozessen von Münchner Kunstinstitutionen verschiedenste Artefakte künstlerischer Arbeiten nach ihrer Ausstellung aussortiert. Sie haben an Wert und Bedeutung verloren. Dennoch tragen sie Potential in sich. Das Potential, einen Teil ihrer verdrängten Geschichte weiterhin zu transportieren. Und so dienen sie als Forschungsgegenstand von what remains gallery .
In der aktuellen Ausstellung der PLATFORM hat what remains gallery zusammen mit dem britischen Künstler und Kurator Calum Greaney für das ehemalige Ausstellungsdisplay von "Im Tempel des Ich. Das Künstlerhaus als Gesamtkunstwerk – Europa und Amerika 1800-1948" der Villa Stuck eine alternative Ordnungsstruktur entworfen. Ein temporäres Archiv wurde in der Halle der PLATFORM geschaffen, um es mit den in den letzten fünf Jahren gesammelten Artefakten von what remains gallery zu bestücken und so ihren angereicherten Nachlass der Kunst erstmals einer Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Im digitalen Zeitalter scheint alles zugänglich und frei – wie steht es also gerade mit dem geistigen Eigentum in Kunst und Design? Gehören Schöpfer bald zum kreativen Freiwild? Andererseits: Haben wir wirklich den Alleinvertretungsanspruch auf unsere Gedanken? Und gibt es nicht auch ein Grundrecht auf kreative Aneignung geistiger Produktionsmittel? Dazu diskutieren der Rechtsanwalt und Experte für Kunstrecht Florian Mercker, die Künstler Christian und René Landspersky (what remains gallery), Autorendesigner Markus Benesch sowie Designer und Verleger Nils Holger Moormann unter der Moderation von Oliver Herwig, Journalisten.
Die Talkrunde zum Thema: Alles nur geklaut? – Die Frage nach der Urheberschaft in Kunst und Design findet im Rahmen des Ausstellungsdisplays von what remains gallery statt, die von Calum Greaney kuratiert wurde.
Was? Talkrunde zum Thema: Alles nur geklaut?
Wann? Mittwoch, 30. April, 19 Uhr
Was? PLATFORM, Kistlerhofstraße 70