Wasser-Aufstand in der Kleingartensiedlung

Die Hobbygärtner gehen auf die Barrikaden: Erst hieß es sie bekommen Trinkwasser in die Laube, dann sollte es nur noch Brunnen auf dem Gelände der Siedlung geben.
Gabriele Mühlthaler |
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Ganz schön viel Grün, doch darüber können sich die Gartler gerade gar nicht freuen.
ho Ganz schön viel Grün, doch darüber können sich die Gartler gerade gar nicht freuen.

Riem - Die Wasserleitungen der Kleingartenanlage am Dornacherweg sind kaputt. Heuer sollten sie saniert werden. Ein neuer Vorschlag der Stadt löst jetzt Protest unter den Gartlern aus.

Ganz offiziell heißt die zweitgrößte Anlage für Hobbygärtner im Großraum München „Nordost 74 (NO 74)“. Die geplante Erneuerung der Wasserleitungen erhielt einen herben Dämpfer, als die Stadt ankündigte, dass stattdessen Grundwasserbrunnen gebohrt würden. Genaueres sollten die Gartler am 5. Mai erfahren, doch die Stadt verschob den geplanten Info-Abend laut dem Vorsitzenden des Vereins, Josef Fehn, mit der verklausulierten Begründung: „erneute planerische Neufeststellung“.

Klar ist, dass die Leitungen zu den 300 Parzellen, die teils seit 1974 liegen, dringend ausgetauscht werden müssen. „Innerhalb von zehn Jahren hatten wir elf Rohrbrüche, das Wasser versickert buchstäblich im Boden“, erläutert Fehn. Etwa eine Million Euro würde die Sanierung der Leitungen kosten. Grundwasserbrunnen sind deutlich günstiger. Dagmar Rümenapf vom Baureferat sagt, der erste Bauabschnitt werde, wie geplant, noch heuer erfolgen. „Rohrleitungen werden erneuert, ein Übergabeschacht wird gebaut“, so Rümenapf. Zu den Frischwasserleitungen könne sie nichts sagen.

Im Verein kommt das nicht gut an. „Der Altersschnitt hier liegt bei 67 Jahren. Es ist bedauerlich, wenn die Leute fürs Kaffeewasser bis ins Vereinsheim laufen müssen,“ kritisiert Gartler Mario Becherer. Für viele sei der lange Weg körperlich nicht zumutbar. Deshalb wandte sich Becherer an die Stadtverwaltung und den Verwaltungsbeirat der Münchner Kleingärtner, Stadtrat Otto Seidl (CSU).

Der erklärte auf AZ-Anfrage: „Was anderes als Trinkwasser macht keinen Sinn! Wir sprachen in der Fraktion mit Leuten vom Gartenbau und dem Verband der Kleingärtner. Die Gartenbauer sagten eine Vorlage für den Stadtrat zu, damit die Leitungssanierung genehmigt und das jährliche Budget für die Kleingartenanlagen auf 1,2 Millionen Euro aufgestockt wird“, so Seidl. Die Entscheidung über Trink- oder Grundwasser wird also der Stadtrat treffen.

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