Was ist Kunst heute?

In einer Vortragsreihe kommen Theoretiker, Philosophen, Künstler und Kuratoren zu Wort. Es geht um die Kunst im digitalen Zeitalter.
von  Almut Ringleben
Ein Teil der Vorträge findet im Goethe-Institut statt.
Ein Teil der Vorträge findet im Goethe-Institut statt. © Petra Schramek

Neuhausen/Maxvorstadt - Das Goethe-Institut veranstaltet vom 21. Mai bis zum 23. Juli gemeinsam mit dem Lenbachhaus eine kostenlose Vortragsreihe.

Die Termine drehen sich um das Thema "Was macht das Medium? Kunst im Zeitalter des Digitalen"

Dazu schreibt der Veranstalter:

"Die Vortragsreihe fragt aus unterschiedlichen Perspektiven nach der Spezifik künstlerischer Medien. Welche konzeptionellen Überlegungen motivieren die Wahl eines bestimmten Mediums von Seiten der Künstler? In welcher Hinsicht bestimmt das Medium, was wie dargestellt oder erzählt werden kann? Auf welche Art und Weise beeinflussen die Möglichkeiten des Digitalen die Produktions- und Rezeptionsweisen von Kunst? Welche Kriterien stehen zur Verfügung, um Medien voneinander abzugrenzen? Und in welcher Hinsicht ist dies sinnvoll oder gar notwendig?

Die leitende These hinter der Vortragsreihe lautet, dass die funktionale Differenzierung der Gesellschaft, die eines der Kennzeichen der (westlichen) Moderne darstellt, sich in den Künsten widerspiegelt. Nicht mehr die Argumente zum Vorrang von Malerei oder Skulptur, Malerei oder Text kennzeichnen die Debatten, sondern Wahlfreiheit und damit Begründungszwang zur Wahl eines bestimmten Mediums innerhalb der jeweiligen Gattung.

Warum wird auf Super 8 oder Video gedreht, wenn digitale Aufnahmemethoden zur Verfügung stehen? Was unterscheidet einen Film im Rahmen einer Rauminstallation von seiner Präsentation im Kino oder im Netz? Warum analog fotografieren, wenn die Auflösung digitaler Kameras höher ist als diejenige der fotografischen Emulsion? Wozu malen?

Zu fragen ist, ob ein Medienbegriff, der die funktionalen Relationen zwischen Medium und künstlerischer Semantik untersucht, einen Medienbegriff abgelöst hat, der auf materialen und formalen Eigenschaften gründete. Sowenig eine normative Ästhetik der Vielfalt künstlerischer Produktionsformen gerecht wird, sowenig entspricht ihnen die Rede vom „post-medium age“. Dagegen plädieren wir für eine Betrachtungsweise, die von der Spezifik des jeweiligen Werks und der in ihm verwendeten Medien ausgeht und diese zur Basis der Interpretation macht."

Der erste Termin findet im Goethe-Institut, Dachauer Straße 122, am Dienstag, 21. Mai, um 18 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.

Leonhard Emmerling und Marina Ludemann halten einen Vortrag mit dem Titel "Ein neuer Paragone?"

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