"Wahrscheinlich handelt es sich um Profis": Sind der Polizei zufällig Serientäter ins Netz gegangen? 

Zwei Ukrainer wurden in München festgenommen, nachdem die Polizei bei einer Kontrolle Einbruchswerkzeug und gestohlene Uhren in ihren Rucksäcken entdeckt hatte. Ermittlungen zeigen: Es könnte sich um einen größeren Fang handeln. 
Hüseyin Ince
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Die beiden Männer haben sich bei Einbrüchen offenbar auf Terrassentüren und Fenster spezialisiert, die sie aufhebelten oder mit einem Stück Draht knackten.
Die beiden Männer haben sich bei Einbrüchen offenbar auf Terrassentüren und Fenster spezialisiert, die sie aufhebelten oder mit einem Stück Draht knackten. © imago stock&people

Es war ein Zufallstreffer. Am Donnerstag (18. Dezember) hat eine Streife der Einsatzhundertschaft in der Altstadt kurz vor 18 Uhr zwei Männer kontrolliert, die auf der Sonnenstraße mit je einem Rucksack unterwegs waren.

Bei der Personenkontrolle verhielten sich die Männer unauffällig. Die Beamten stellten fest, dass es sich um zwei Ukrainer handelte, einen 40-Jährigen aus dem Landkreis Dachau, sowie einen 35-Jährigen aus München.

Einbruchswerkzeug und wertvolle Uhren im Rucksack

Doch beim Blick in die Rucksäcke der beiden Männer wurde klar: Hier stimmte etwas nicht. In beiden Taschen fand die Polizei Einbruchswerkzeug: Stemmeisen, Messer, Draht und Ähnliches. Im Rucksack des 40-Jährigen lag sogar Tatbeute, wie sich später herausstellte – nämlich Uhren und Schmuck.

Die Männer konnten nicht plausibel erklären, dass sie die Eigentümer der Wertgegenstände sind. Also wurden sie ins Präsidium mitgenommen. Die Beamten nahmen den 40-Jährigen vorläufig fest. Der 35-Jährige wurde zunächst wieder laufengelassen.

Die späteren Ermittlungen deuteten darauf hin, dass beide Männer in Verbindung mit einem Wohnungseinbruchdiebstahl in Hadern standen. Dort waren die Tatverdächtigen über die Terrassentüre oder ein Fenster in ein Haus eingedrungen und hatten Schmuck und Bargeld im Wert von mehreren Tausend Euro gestohlen. Videoaufzeichnungen einer Überwachungskamera zeigen offenbar, dass es sich um die beiden Männer handeln solle.

"Wahrscheinlich sind das Profis"

Ein Ermittlungsrichter unterzeichnete am Freitag einen Untersuchungshaftbefehl für beide Männer. Der 35-Jährige ist am Samstag gegen Mitternacht an seiner Münchner Wohnanschrift festgenommen worden.

"Das sind mutmaßlich keine Gelegenheitstäter. Wahrscheinlich handelt es sich um Profis", sagte ein Polizeisprecher. Denn neben dem Einbruch in Hadern führten sehr schnell Spuren bei vier weiteren Wohnungseinbrüchen zwischen 1. Dezember und 18. Dezember in Feldmoching, Freimann, Obergiesing und Bogenhausen zu den Männern.

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  • Der wahre tscharlie vor einer Stunde / Bewertung:

    Tja, es ist schon schlimm, wenn einen die "Gäste" beklauen.
    Aber genauso schlimm, wie wenn mich ein Einheimischer beklauen würde.

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  • MüKi vor 45 Minuten / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Ja stimmt schon, der Beklaute hat immer das gleiche Problem wenn seine Wohnung aufgebrochen ist und seine Sachen weg sind. Aber der "Mißbrauch des Gastrechtes" gilt schon immer und überall in der Welt als besonders mies, als besonderer Vertrauensbruch. Und deswegen ist die Sache dann doch irgendwie anders gelagert.

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  • Dicker Hals vor 17 Minuten / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Der König der Relativierer meldet sich!

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