Vorsicht vor diesem Brief!

Audio von Carbonatix
Eine AZ-Leserin aus Pasing hat ein Schreiben der Berliner Kanzlei "Dorst & Weber" erhalten. Dahinter stecken kriminelle Abzocker...
Pasing - Fred Dorst hat eine ziemlich zackige Unterschrift. Kein Wunder, er ist Rechtsanwalt in Berlin und muss wichtige Dinge erledigen. Zum Beispiel einer AZ-Leserin aus Pasing mitteilen, dass sie 65.000 Euro gewonnen hat.
"Wir als Kanzlei haben die Aufgabe, Ihnen Ihren Gewinn zu übergeben und erwarten somit Ihren Rückruf für eine Terminvereinbarung", heißt es in dem Brief, den die Familie per Post erhalten hat.
Dann wird's richtig abenteuerlich: "Der auf Ihren Namen versiegelte Koffer wird aus der Schweiz seitens eines europaweit tätigen Wertwarentransportunternehmens durchgeführt, die Übergabe wird bei Ihnen zu Hause unter Aufsicht eines Notars stattfinden."
Für Einzelheiten solle sich die Gewinnerin "bitte umgehend" unter der angegebenen Berliner Telefonnummer melden. Dort erfährt man dann, dass Transportkosten zu überweisen sind. Exakt 3250 Euro.
Das macht die AZ-Leserin zum Glück nicht, sondern leitet den Brief an die Redaktion weiter. "Vielleicht wäre ein Artikel über dieses Vorgehen in Ihrem Blatt von Vorteil, um andere Senioren, die leichtgläubig auf diesen Brief reagieren, zu warnen", schreibt sie.
Die angebliche Anwaltskanzlei hat nämlich schon häufiger versucht, Ahnungslose über den Tisch zu ziehen.
Fest steht: Es gibt in Berlin keine Kanzlei dieses Namens. Auch die Adresse ist gefälscht. Die Namen sind frei erfunden.
Kurios: Rechts unten auf dem Brief der Berliner ist ein Wappen zu sehen. Ein silbernes Pferd auf rotem Grund, eine Welle und eine Rose.
Es ist das Hoheitszeichen von Nordrhein-Westfalen.
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