Vor-olympisches München: Das neue Oberwiesenfeld

Den Wandel im Münchner Norden, das zeigen die Fotos der AZ-Leser Bernhard Schloer (62) und Werner Chibidziura (73). Letzterer hat für diesen Artikel auch noch ins private Archiv seiner Nachbarin Franziska Bodemer schauen dürfen.
Christian Pfaffinger |
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Graues Gerippe im Wolkenhimmel: der BMW-Vierzylinder im Entstehen. Pünktlich zu den Olympischen Spielen wird der Bau fertig. Schließlich soll man ihn vom Olympiastadion aus ja sehen.
Bernhard Schloer 8 Graues Gerippe im Wolkenhimmel: der BMW-Vierzylinder im Entstehen. Pünktlich zu den Olympischen Spielen wird der Bau fertig. Schließlich soll man ihn vom Olympiastadion aus ja sehen.
Zentnerweise Zement: das noch nicht ganz fertig gebaute Olympiadorf. Was später lebenswert wird, ist damals eine Betonwüste.
B. Schloer 8 Zentnerweise Zement: das noch nicht ganz fertig gebaute Olympiadorf. Was später lebenswert wird, ist damals eine Betonwüste.
Das Gelände ist fertig, wenn auch noch nicht so üppig grün wie heute. Links hinten sieht man den großen Moosacher Gaskessel.
Willi Bodemer 8 Das Gelände ist fertig, wenn auch noch nicht so üppig grün wie heute. Links hinten sieht man den großen Moosacher Gaskessel.
Angelegt ist alles – allerdings darf sich der Park schon noch ein wenig verwachsen.
Werner Chibidziura 8 Angelegt ist alles – allerdings darf sich der Park schon noch ein wenig verwachsen.
Sieht fast aus wie eine archäologische Ausgrabung, ist aber das Olympiastadion in einer frühen Bauphase.
Bernhard Schloer 8 Sieht fast aus wie eine archäologische Ausgrabung, ist aber das Olympiastadion in einer frühen Bauphase.
Weil drumherum noch alles kahl ist, wirken das Eissportzentrum und das Olympische Dorf dahinter monumental.
Willi Bodemer 8 Weil drumherum noch alles kahl ist, wirken das Eissportzentrum und das Olympische Dorf dahinter monumental.
Diese halbfertige Anlage lässt schon erahnen, wie kühn die Konstruktion des Olympiastadions schließlich werden würde.
Bernhard Schloer 8 Diese halbfertige Anlage lässt schon erahnen, wie kühn die Konstruktion des Olympiastadions schließlich werden würde.
Der Blick vom Schuttberg, der jetzt Olympiaberg heißt, in Richtung des noch großteils unbebauten Ackermannbogens.
Willi Bodemer 8 Der Blick vom Schuttberg, der jetzt Olympiaberg heißt, in Richtung des noch großteils unbebauten Ackermannbogens.

München - Wenn sich eine Stadt gleich mehrere Wahrzeichen baut, ist das schon mal eine Rolle Film wert. Darum ist es auch klar, dass es den etwa 16-jährigen Bernhard Schloer bei seinem Spaziergang aufs Oberwiesenfeld lockt. Ausgerüstet mit der Pentax von einem Spezl geht er auf Entdeckungstour.

„Ich war fasziniert von der Konstruktion“, sagt er heute, rund viereinhalb Jahrzehnte später. Der 62-jährige AZ-Leser lebt heute in Ramersdorf. Damals, Anfang der Siebziger, hat er noch in Pasing gewohnt und ist in die Schule gegangen. Über diese Zeit sagt er: „Fotografieren war mein Hobby. Ich wollte damit meine Umgebung dokumentieren, genauso wie die spannende Architektur.“

Durch die AZ hat Bernhard Schloer nun einen Anlass gefunden, die Bilder wieder herzusuchen. Sie zeigen, wie mit dem Olympiagelände und dem BMW-Vierzylinder im Münchner Norden etwas ganz Besonderes entsteht, das neue Oberwiesenfeld quasi. Ein Teil der Stadt, der Bernhard Schloer bis heute beeindruckt.

Ganz ähnlich ist es bei AZ-Leser Werner Chibidziura aus Nymphenburg. Den 73-Jährigen verbindet viel mit dem Olympiagelände, weil es seine Stadt München und damit auch ihn geprägt hat. Auch er hat Fotos vom Olypiagelände, die zeigen, dass die Anlage anfangs noch anders aussah, roher, weniger eingewachsen als heute.

AZ-Leserfotos: München und die grellen Siebziger

Außerdem hat der der AZ noch Dias geschickt, die seine Nachbarin Franziska Bodemer ihm gegeben hat: „Wir haben seit langer Zeit ein freundschaftliches Verhältnis“, sagt Chibidziura. „Jetzt räumt sie gerade ihre Wohnung aus und hat mir dabei alte Dias ihres verstorbenen Mannes gegeben.“ Der Ehemann sei ein leidenschaftlicher Fotograf gewesen, haben vor allem Eisenbahner-Motive abgelichtet, aber eben auch die Entstehung des Olympiageländes dokumentiert.

Zusammen zeigen die Bilder der AZ-Leser, wie groß das Bauprojekt damals war, wie es immer mehr Form angenommen hat – und dass es anfangs noch gar nicht so grün ausgesehen hat wie heute. Das neue Oberwiesenfeld ist eben nicht nur gebaut worden, es hat sich bis heute auch ganz gut verwachsen. In sich selbst – und mit München.

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