Vögel brüten im S-Bahn-Zwischengeschoss

Über dem Eingang zur Haupthalle des Münchner Hauptbahnhofs und im Zwischengeschoss zur S-Bahn brüten jede Menge Tauben. Dank der Bauarbeiten finden die Vögel immer neue Nistplätze.
Ralph Hub |
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Das Loch im Taubennetz ist ein bequemer Landeplatz.
Hub 3 Das Loch im Taubennetz ist ein bequemer Landeplatz.
Dank der Bauarbeiten am Hauptbahnhof finden die Vögel immer neue Nistplätze.
Hub 3 Dank der Bauarbeiten am Hauptbahnhof finden die Vögel immer neue Nistplätze.
Der Zugang zur Decke im Zwischengeschoss der S-Bahn ist offen - eine Einladung für jede Taube.
Hub 3 Der Zugang zur Decke im Zwischengeschoss der S-Bahn ist offen - eine Einladung für jede Taube.

Ludwigsvorstadt - An manchen Tagen ähnelt der Münchner Hauptbahnhof einem gigantischen Taubenschlag. Überall flattern die Vögel herum. Sie brüten in den Zwischendecken und sogar direkt unter dem Vordach über dem Haupteingang am Bahnhofsplatz.

In den Netzen unter dem Betondach klaffen mehrere Löcher. Groß genug für die Tauben, um ganz bequem starten und landen zu können. Über den Köpfen der Bahnkunden sitzen sie auf dem Betonsims, einige haben Nester gebaut. Lange dauert es nicht mehr, dann schlüpft der Nachwuchs. Selbst im Zwischengeschoss runter zur S-Bahn sieht man inzwischen immer mehr Tauben. Sie sitzen in den offenen Zwischendecken. Auch hier brüten bereits etliche Paare ihre Eier aus.

Manche Tauben segeln kreuz und quer durch die langen unterirdischen Gänge, landen schließlich am Boden, laufen zwischen den Reisenden umher und picken in aller Ruhe nach umherliegende Krümeln und Brotzeitresten. Selbst unten am S-Bahnsteig kann man inzwischen an manchen Tagen Vögel bei der Futtersuche beobachten.

Das Taubenproblem am Hauptbahnhof ist quasi hausgemacht. Schuld sind die seit inzwischen rund zwei Jahren andauernden umfangreichen Bauarbeiten. An den Abgängen runter zum Zwischengeschoss sind vielerorts die Deckenverkleidungen offen. Für Tauben geradezu eine Einladung, sich in den schmalen Hohlräumen niederzulassen und sich häuslich einzurichten, Nester zu bauen und auch den einen oder anderen Klecks Vogelkot auf Reisenden fallen zu lassen.

Besonders eklig ist der Anblick bei den Radlständern am Starnberger Flügelbahnhof. Regelmäßig rücken Putztrupps mit Hochdruckreinigern an. Doch nach ein paar Wochen klebt wieder überall fingerdick der Taubenkot.
Die Bahn versucht, die Vögel auf Distanz zu halten. Platten mit langen Metalldornen werden an exponierten Stellen angebracht, Öffnungen und Vorsprünge mit Netzen abgedeckt. Doch so ganz klappt das nicht mit der Taubenabwehr am Hauptbahnhof. „Einen vollständigen Schutz bieten die Netze nicht“, sagt ein Bahnsprecher. Die Tauben finden immer wieder Schlupflöcher und somit neue Nistplätze.

Bis zum Herbst soll das Taubenproblem gelöst sein, hofft die Bahn. Dann sind die Bauarbeiten voraussichtlich abgeschlossen und auch die Öffnungen zu den Zwischendecken fest verschlossen. Die Bahn geht davon aus, dass sich dann auch das Tauben-Problem erledigt hat.

Taubenkot ist gefährlich. Er kann Fieber, allergische Reaktionen oder Übelkeit auslösen. Im Pasinger Bahnhof wurden sogar Taubenjäger engagiert, um das Problem in den Griff zu bekommen. Zehn Tiere wurden erlegt, der Rest suchte das Weite.

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