Veganer Versuch

Zum Aschermittwoch – Pfiati, Fleisch! – haben wir mal ein Restaurant ganz ohne tierische Produkte ausprobiert.
Daniel Gahn |
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Orangen oder Blutorangen – Hauptsache es schmeckt gut.
Daniel von Loeper Orangen oder Blutorangen – Hauptsache es schmeckt gut.

Ludwigsvorstadt - Die Lebens- und Essenshaltung der Veganer gehört zu den größten Trends in der Gastronomie. Veganer würden hier natürlich nicht von einem Trend sprechen. Entsprechend neugierig verbringen wir einen Abend im Max Pett und verzichten auf Nahrungsmittel tierischem Ursprungs – und Alkohol.

Als Vorspeise fällt die Wahl auf einen Sellerie-Apfelsalat mit Walnüssen auf Blutorangen- Carpaccio (7,50 Euro) und eine kleine Portion Gulaschsuppe (4,20 Euro). Der Salat überrascht mit fruchtig-würziger Note, allerdings ist das Carpaccio weder dünn noch aus Blutorangen zubereitet.

Die Gulaschsuppe übertrifft dagegen alle Erwartungen. Die Konsistenz ist ein wenig dünner als eine fleischhaltige Variante, dafür ist der Geschmack würzig und rund. Mit dieser Suppe ist man im veganen Himmel und wird kein Fleisch vermissen. Als nächster Gang folgt eine Spitzkohl-Roulade mit Lupinen-Bulgur-Pilz-Füllung, Süßkartoffel-Pastinaken-Püree, „Bratensauce“ und Karotten-Apfel-Salat (20,50 Euro) und Trüffelravioli in Secco „Sahnesauce“ (14,50 Euro).

Ab hier nimmt der Abend eine Wendung. Die Ravioli haben zwar das Aroma von Trüffel, allerdings auch einen ziemlich muffigen Beigeschmack. Die „Sahnesauce“ ist cremig, mehr jedoch nicht. Auf dem anderen Teller macht die Roulade einen durchdachten und aromatischen Eindruck. Dem Püree fehlt dagegen die Würze, die dafür bei der Bratensauce wesentlich zu dominant ist. Von Optik und Konsistenz erinnert die Sauce eher an eine Linsensuppe. Warum die Küche das als „Bratensauce“ auf den Teller gibt, hinterlässt ein Fragezeichen über unseren Köpfen.

Zur Abrundung der Hauptspeise bestellen wir Wein, der – wie alle Getränke im Max Pett – alkoholfrei ist. Der halbtrockene Cabernet (0,2 l für 4,90 Euro) ist geschmacklich eher ein Kabarett, über das wir nicht lachen können. Er geht in eine hefig bis muffige Richtung.

Als weiteres Experiment probieren wir einen Hanfshake (6,20 Euro). Wir haben Hanf getrunken. Mehr lässt sich über dieses seltsame Getränk nicht sagen. Zum Abschluss bestellen wir Schokoladenmousse mit Mangosauce (7,20 Euro) und sind wie bei der Vorspeise mehr als angenehm überrascht. Die Mousse schmilzt auf der Zunge und man könnte meinen, dass hier ein gewöhnliches Dessert auf dem Teller liegt. Es fehlt nichts, nur die hübsch verzierte Sauce fällt dagegen völlig ab und zieht den süßen Abschluss unnötig nach unten.

Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass veganes Essen durchaus überzeugen kann. Die Betonung liegt auf dem Wort „kann“.

Website: www.max-pett.de

Pettenkoferstraße 8, 80336 München, Telefon: 089 55869119

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