Unterwegs im Lehel: Auf Nebenwegen zur Nebenwelle

Lehel - Geht man auf der Prinzregentenstraße Richtung stadteinwärts, kommt man zwar an der Reitmorstraße vorbei, hat als Ziel aber entweder die Surfer am Eisbach, das Haus der Kunst oder einfach die Innenstadt. Ich bin einfach mal abgebogen.
Also um die Ecke rein in die Reitmorstraße und sich treiben lassen. Wie ein großer Hinterhof liegt der Platz an der Straße. Ein Spielplatz, ein paar Kirschbäume. Fast ein wenig ländlich ist die Umgebung hier. Ein Turm auf einem Dach, Figuren über und an der Eingangstür, dann das Vincentinum, ein Senioren- und Pflegeheim, wo man gerade einen Hausmeister sucht, wie der Aushang zeigt.
München hat nicht nur eine Surferwelle
Ich komme durch die Rosenbuschstraße, die Himmelreich- und Paradiesstraße, die Oettingenstraße, vorbei an einem Platz mit einer Trambahnhaltestelle, die passenderweise "Paradiesstraße" heißt, und lande irgendwann an Kanälen am Rand vom Englischen Garten.
Jugendliche radeln mit Surfbrettern aus der Richtung der Eisbachwelle an mir vorbei. Nanu, denke ich mir, noch trocken und schon auf dem Heimweg? Irrtum.
Ein Stück weiter entdecke ich eine weitere Surfwelle. Etwas kleiner, versteckt am kanalisierten Bach mit Mauern, an der die Mauerraute, ein kleine Farnart wächst, einem kleinen Wasserfall – und eben der Welle.

Nicht so viel los wie ganz vorne am Haus der Kunst. Nur eine kleine Gruppe junger Menschen hat sich am Rand versammelt, keine Zuschauer wie weiter vorne, aber durchaus mit dem Surfbrett befahrbar, wenn auch verboten.
Auch diese andere Richtung kann interessant sein
Überall knallt das frische Laub aus den Bäumen. Hellgrünes, schönes Frühlingsgrün. Blumen blühen, es ist angenehm warm. Ich suche mir eine Bank, sitze in der Frühlingssonne und lasse es mir gut gehen. Bald gehe ich noch ein bisschen bachabwärts, gierig schlabbert mein Hund an dem offensichtlich wohlschmeckenden Bachwasser. Schön ist es hier, ich kannte diese Ecke noch gar nicht.

Auf dem Rückweg sehe ich durch die Bäume hindurch quer über die große Wiese im Englischen Garten in der Ferne die Türme der Ludwigskirche. Aha, hier bin ich also.
Interessant, wenn man einmal aus einer anderen Richtung kommt und noch interessanter, dass ich immer noch Ecken finden kann, die ich noch gar nicht gekannt habe. Vielleicht geht es Ihnen ja genauso?
In diesem Sinne eine schöne Woche
Ihr Sigi Müller