TSV 1860 München: Boxer kämpfen um Zukunft in Auenstraße
Isarvorstadt - Am letzten Samstag erinnerten die traditionsbewussten Löwen-Fans mal wieder an den Ursprung ihres Vereins – und an die Probleme ihrer Box-Abteilung.
Beides ist eng verknüpft: Denn die riesige Choreographie vor der Gegentribüne zeigte ein historisches Foto der Halle an der Auenstraße, wo der TSV 1860 einst seinen Vereinssitz hatte. Daneben wurde ein Boxer gezeigt – die einzige 1860-Abteilung, die noch in der heute städtischen Halle sportelt. Und die wegen des geplanten Abrisses ein Problem hat.
"Seht, das ist das Werk eurer Väter – haltet es in Ehren", stand auf riesigen Plakaten. Doch die Stadt hat nicht vor, die Halle in Ehre zu halten. Und die Boxer haben immer noch keine neue Heimat. Immerhin: Der Auszug verzögert sich, wie Ali Cukur, Abteilungsleiter der Boxabteilung des TSV 1860 München, auf AZ-Nachfrage erklärt. "Derzeit heißt es, wir können die Halle bis zum Jahr 2020 nutzen".
Hallen-Suche verläuft bisher ergebnislos
Auch das Sportreferat bestätigt, dass mit den Bauarbeiten wohl erst 2021 begonnen wird. Bisher sah es noch so aus, als müssten die Boxer schon heuer umziehen. Denn wie berichtet, soll die Halle nach Abriss und Neubau ausschließlich von der Wittelsbacher Schule genutzt werden. Für die Löwen ist kein Platz. "Natürlich ist der Aufschub erstmal gut, aber ob wir rechtzeitig eine neue Halle finden, weiß ich nicht", so Cukur. Denn schon lange bemüht sich der Verein – bisher ergebnislos.
Und auch der eigene Erfolg wird den Boxern langsam zum Verhängnis. Mit steigenden Mitgliederzahlen ist ihr jetziges Quartier eigentlich bereits zu klein. "Gestern waren 200 Leute da, da hat man keinen Meter Platz", so Cukur. Dass die Boxer überhaupt in dieser Lage sind, daran ist der Verein nicht ganz unschuldig: Denn der verkaufte die Halle an die Stadt, als er in den 80er Jahren in finanzielle Schwierigkeiten geraten war.
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