Temmler-Gelände: Pläne für Bürokomplex
Berg am Laim - Eine Perlenschnur von individuellen Einzelbauten an der Berg-am-Laim-Straße soll es werden.
Die Lokalbaukommission (LBK) hat in der letzten Sitzung der Stadtgestaltungskommission Ideen präsentiert, wie das Areal an der Hausnummer 115, das ehemalige Gelände der Pharmafirma Temmler, in Zukunft gestaltet werden könnte und um Vorbescheid gebeten.
Mit dabei waren gleich die Architekten des Münchner Büros Osa und deren Renderings für eine Bebauung mit Bürogebäuden.
Eine Bajonett-Figur mit innenliegender Grünfläche, so ist die Idee, im Erdgeschoss Gastronomie und Einzelhandel. Die innenliegenden Bereiche sind für die die Bewohner im Quartier gedacht, flexibel in der Gestaltung sollen sie sein.
Eine recht komplexe Angelegenheit, die der Stadtgestaltungskommission da vorgestellt wurde. Da drängt sich die Frage auf, warum bereits ein Architekturbüro involviert ist, statt einen Wettbewerb auszuschreiben.
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Man wolle eben möglichst frühzeitig Pläne liefern – zu Wettbewerben werde man dann Einzelflächen ausschreiben, so die Entgegnung der LBK.
Keinen Präzedenzfall schaffen
Insgesamt gestaltet sich die Frage um die Zukunft des Areals allerdings komplexer. Denn im zuständigen Bezirksausschuss 14 wurde der Vorschlag einstimmig abgelehnt. Dort befürchtet man unter anderem, dass große Bürobauten, das bisher eher locker bebaute Gebiet erschlagen könnten.
Auch die Erschließung sei problematisch: Lediglich drei kleinere Straßen führen auf das Gelände, alle bewohnt. Und zu guter Letzt will man auch keinen Präzedenzfall schaffen.
„Wenn das Schule macht in den angrenzenden Gebieten, dann kriegen wir ein Problem mit intensiver Nachverdichtung“, befürchtet BA-Vorsitzender Robert Kulzer und fährt fort: „Der BA kämpft seit Jahren um dieses Gebiet, das die ganze Umgebung massiv beeinflussen kann.
Bisher gab es hier eine Fehlentwicklung und immer nur Notlösungen.“ Und das obwohl es immer wieder Anträge von Gewerbetreibenden zur Entwicklung gegeben habe, teilweise würde man seit Jahren auf eine Antwort der Stadt warten.
Im Flächenwidmungsplan ist das Areal als Gewerbegebiet festgehalten, mit einigen Befreiungen wäre eine Nutzung als Quartier grundsätzlich aber möglich. Derzeit wird es vereinzelt auch bewohnt.
Allerdings handelt es sich um Sonderfälle, wie eine Flüchtlingsunterkunft und eine Unterkunft für Wohnungslose. Außerdem bewohnen acht Künstler der Künstlergenossenschaft Streitfeld 33 dort ihre Ateliers.
Die Stadtgestaltungskommission zeigte sich den Neugestaltungsplänen der LBK zwar nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber. Von den fortgeschrittenen Plänen will man aber auch dort vorerst nichts wissen und lieber erst einmal einen Schritt zurücktreten.
Stadtbaurätin Beate Merk sprach sich dafür aus, angesichts der Komplexität eines derartigen Vorhabens zunächst ein Gesamtkonzept zu erstellen, auf dessen Basis man dann über die Zukunft des Areals sprechen könne.
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- Beate Merk