Teich ohne Wasser: Senioren sitzen vor Betonloch

Im Park neben dem Alfons-Hoffmann-Haus steht das Wasser in der Teichanlage schon seit mehr als einem Jahr still. "Alle Anwohner leiden."
Laim/Pasing - Alter Baumbestand, satte Wiesen, blühende Blumen: Das Alfons-Hoffmann-Haus der Münchenstift GmbH liegt mitten im Grünen - direkt neben einem Park an der Grenze zwischen Pasing und Laim. Gerne gehen die Senioren aus der Einrichtung dort spazieren und erfreuen sich an der Naturoase.
Doch die ist Idylle getrübt. Dem beliebten Teich am Rand des Stifts fehlt das Wasser. Heimbewohner sitzen neben dem Betonloch.
Der Streit um das Gewässer zieht sich nun schon mehr als ein Jahr hin. Seit Mai 2013 ist die Pumpanlage in dem Gewässer kaputt. Darüber, wer für die Reparatur aufkommen soll, hat sich ein Kompetenzgerangel entsponnen. Auf der einen Seite: das Baureferat der Stadt München. Auf der anderen: die Münchenstift GmbH.
Auf AZ-Anfrage teilt das Baureferat mit: „Der Bau des Teiches wurde seinerzeit von der Münchenstift GmbH beauftragt; auch die Gewährleistungsansprüche verfolgt die Münchenstift GmbH“, so Florian Illing.
Siegfried Benker, Geschäftsführer von Münchenstift, dementiert das: „Der Teich wurde seinerzeit aus Grundstückserlösen der Münchenstift finanziert, deshalb sind wir lose damit verbandelt", sagt er. Er sieht die Zuständigkeit zu 100 Prozent beim Baureferat. „Ich finde es sehr tragisch, dass das Baureferat nicht in die Gänge kommt. Bei jedem Termin, den wir mit dem Referat haben, kommt der Teich zur Sprache“, sagt Benker. Das habe jetzt zumindest einmal einen Gutachter beauftragt, der die Wasserumwälzung im Teich anschaut. Die sei nämlich kaputt, oder schon von Beginn an falsch eingebaut gewesen.
Eine Reparatur ist momentan also noch immer in der Ferne, denn möglicherweise tritt nun mit der Teichbaufirma ein dritter Partner aufs Parkett.
Den Senioren im Alfons-Hoffmann-Haus hilft das wenig. Sie stehen zwischen den Fronten. „Alle Anwohner leiden unter dieser Situation“, sagt die Tochter einer Heim-Bewohnerin. „Aber besonders trifft es die vielen alten Menschen, deren Tage gezählt sind und die Mühe haben, immer ein Stück Freude in ihre Tage zu bekommen. Nun sitzen sie den zweiten Sommer vor dieser Baustelle.“