Tagesmutter statt Kita
Nymphenburg - Luisas liebste Freundin ist groß, knuddelig und hat ein warmes Herz. Und obendrein einen lustigen Namen. „Innniee“, kräht das 21Monate alte Mädchen, wenn sie „Winnie“ meint.
Winnie Dittberner (39) ist ihre Tagesmutter. In ihrer Neuhauser Wohnung betreut die Erzieherin jeden Tag fünf kleine Buben und Mädchen, deren Eltern berufstätig sind (www.tagesmutter-in-muenchen.de). Eine quirlige, fröhliche Bande – beinahe eine Zweitfamilie für Luisa.
Einen Krippenplatz? „Haben wir vergeblich gesucht“, erzählt Luisas Vater, der Wirtschafts-Ingenieur Uwe Heller. „Teilweise kamen nicht mal Absagen, sondern gar keine Antworten. Letztlich war die Tagesmutter unsere erste Wahl, Luisa könnte es in keiner Kita besser haben.“
Mit Winnie Dittberner hat das Mädchen eine konstante Bezugsperson – statt wechselndem Personal in einer Krippe. Nur vier Spielkameraden krabbeln dort um sie herum – statt einer riesigen Kinderschar in einer Kita.
Dass Luisa ihre Großeltern (die weit weg wohnen) kaum sieht, tut so „nicht mehr ganz so weh“, sagt ihre Mama Sonja Heller (33). „Winnie und die Kids sind für uns wie eine erweiterte Familie.“
Den Tipp bekamen die Hellers, die in Nymphenburg-Süd wohnen und ihre Vollzeitstellen beide für Luisa auf 80 Prozent reduziert haben, im Sozialbürgerhaus, wo das Jugendamt geprüfte Tagesmütter vermittelt. 180 Euro im Monat zahlen sie (für 24 Betreuungsstunden pro Woche) – also 1,69 pro Stunde, die Restkosten subventioniert die Stadt.
In vier Wochen bekommt Luisa ein Geschwisterchen. Ein Platz bei der Tagesmama? Klar, ist schon reserviert.
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