Style, Nature, Pure: So ist das neue Schwabinger Tor

Die ersten Wohnungen im Schwabinger Tor sind fertig. Welches Konzept in dem Quartier steckt.
Von Christian Pfaffinger |
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Ein Wohnzimmer, das zeigen will, dass hier jemand mit Geschmack lebt: die Wohnung „Style“.
BelForm 5 Ein Wohnzimmer, das zeigen will, dass hier jemand mit Geschmack lebt: die Wohnung „Style“.
Minimalistisch: das Wohnzimmer der Wohnung „Pure“.
BelForm 5 Minimalistisch: das Wohnzimmer der Wohnung „Pure“.
Das Draußen mitnehmen ins Daheim: Das soll mit der Konzeptwohnung „Nature“ gelingen.
BelForm 5 Das Draußen mitnehmen ins Daheim: Das soll mit der Konzeptwohnung „Nature“ gelingen.
So schaut es derzeit am Schwabinger Tor in der Leopoldstraße aus. Das Quartier nimmt Gestalt an.
Daniel von Loeper 5 So schaut es derzeit am Schwabinger Tor in der Leopoldstraße aus. Das Quartier nimmt Gestalt an.
Im Quartier am Nymphenburg-Biedersteiner Kanal soll es ruhig zugehen.
Jost Hurler 5 Im Quartier am Nymphenburg-Biedersteiner Kanal soll es ruhig zugehen.

Schwabing - Heute hat man keine Wohnung mehr, man hat eine Bühne. Heute verräumt man Wanderschuhe, Ordner oder Kamera nicht mehr, man platziert sie. Und heute will man vieles nicht besitzen, sondern benutzen. Weil eine Wohnung heute nicht mehr das Zuhause ist, sondern ein Zuhause.

Zumindest für eine bestimmte Klientel, die Benjamin Oeckl anlocken will. Nach München. Ins Schwabinger Tor.

Das neue Quartier, das an der Leopoldstraße entsteht, wird nach und nach fertig. 2017 soll alles bezugsfertig sein. Doch schon jetzt hat die AZ einen Blick in die ersten Wohnungen im zentralen Hochhaus werfen dürfen. Und der zeigt: Dort, wo früher mal das Schwabylon war, entsteht jetzt Wohnraum für modern-urbane Mieter mit nicht zu wenig Barem.

Und Benjamin Oeckl, Chef der Münchner Wohnkonzepte-Firma Belform, hat schon mal für drei solche Mieter eingerichtet. Es sind die ersten Wohnungen im Schwabinger Tor – und gleich recht interessante.

 

Mieter bezahlen mehr, damit Künstler-Ateliers bezahlbar bleiben

 

Oeckl ist davon überzeugt, dass künftig in so einer Lage und in solchen Wohnungen Mieter einziehen werden, die wohnen wollen, aber das flexibel. Der Wohnstil „Nature“ etwa sei für einen Abenteurer gemacht, der es natürlich und kernig mag, der viel draußen ist und das in seiner Bude auch spüren mag. „Style“ richte sich an eine kleine Familie, die Wert auf Details und gehobenen Stil legt. Und „Pure“ sei minimalistisch, für „urbane Nomaden“.

Schließlich sei man immer weniger daheim, sagt Oeckl. Für jemanden wie ihn, der in London studiert, dann in Luxemburg und Dubai gearbeitet hat, ist das Leben auf Achse normal. „Da will man sich nicht um die Wohnung kümmern, man will sie benutzen“, sagt er. Schließlich sei sie eben oft nur eine Station, und man wolle ja leben, nicht organisieren.

Nach diesem Prinzip soll das gesamte Quartier funktionieren. Es soll davon leben, dass es gemeinsam genutzt wird. Es soll nicht edelstill sein, wie in den Lenbachgärten am Alten Botanischen Garten, wo Normalmünchner sich die Fassade des Max Palais anschauen und mal in eine der Überwachungskameras winken können.

Das Schwabinger Tor soll als Teil des Viertels funktionieren und auch Menschen anlocken, die nicht hier wohnen. Das wird auch nicht jeder können, denn: Die meisten Wohnungen sind recht teuer. 1500 bis 2500 Euro müssen Mieter im Monat für eine der Wohnungen zwischen 80 und 110 Quadratmeter im Turm ausgeben, fürs rund 140 Quadratmeter große Penthouse oben sogar 5000 Euro. Immerhin vermietet der Eigentümer, die Unternehmensgruppe Jost Hurler, die Wohnungen. So wird schon mal ein Leerstandsghetto der Kapitalanleger vermieden.

AZ-Serie München 2030: Im Stadtbezirk entsteht eine Kleinstadt

Zudem soll es neben geförderten Wohnungen ab 500 Euro im Monat auch Künstlerateliers geben, deren Mieten durch die höheren Preise der Wohnungen quasi subventioniert werden. Restaurants und ein Wochenmarkt sind ebenso geplant. Die künftigen Mieter sollen also ein wenig mehr zahlen und dafür ein Quartier bekommen, das lebendig ist. Das ist das Konzept im Schwabinger Tor. Nächstes Jahr zeigt sich, ob es aufgeht.

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