Stadtentwicklung in Trudering-Riem: Ein junges Viertel wird älter

Trudering Riem - Trudering-Riem war jahrelang der Jungbrunnen der Stadt. In keinen Bezirk zogen in den vergangenen zehn Jahren mehr Menschen, darunter viele junge Familien. Für die Zukunft sagen die Stadtplaner eine Trendwende voraus: Trudering-Riem könnte deutlich betagter werden.
Trudering-Riem gilt bei den Stadtplanern noch als junger Bezirk, doch weniger Geburten und Wegzüge werden das Viertel älter machen. 39,2 Jahre betrug das Durchschnittsalter im 15. Bezirk 2013, bis 2030 wird es auf 42,5 Jahre steigen.
Der Vorsitzende des örtlichen Bezirksausschusses (BA), Otto Steinberger (CSU) möchte sich dieser Prognose der Stadt nur bedingt anschließen: „Wir haben immer noch einen großen Zuzug von jungen Familien.“ Das sei auch ein vorteilhafter Aspekt des Viertels: Die Altersstruktur sei sehr positiv und gut gemischt. Sicher ist: Der Bezirk wird weiter wachsen. Bis 2030 um fast 20 Prozent auf 80 900 Bürger. Neue Bewohner, die neue Wohnungen brauchen: 2700 neue Wohneinheiten sind bis 2030 geplant. Neben dem Bauprojekt an der Heltauer Straße (350 neue Wohnungen) wird vor allem die Messestadt Riem für Aufsehen sorgen. Rund 2000 neue Wohnungen sollen hier entstehen. „Der vierte Bauabschnitt ist schon fast fertig“, berichtet Steinberger, „hier ziehen schon Menschen ein.“ Der fünfte Bauabschnitt wird in Kürze begonnen.
Wichtig sei, so der BA-Vorsitzende, dass bei dem Projekt auch daran gedacht wird, ausreichend Kinderbetreuungsplätze bereit zu stellen: „Da gibt es weiterhin Bedarf.“
Sorge bereitet dem Politiker jedoch schon, wie stark sein Bezirk in den nächsten Jahren wachsen soll. Denn die vielen Neubürger machen Nachverdichtungen notwendig.
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Aus alten Einfamilienhäusern mit Garten werden zunehmend Mehrfamilienhäuser mit nur wenig Grünfläche.
Dazu kommt: Mehr Einwohner bedeuten leider auch mehr Verkehr auf den Straßen, sagt Steinberger. „Im Bezirk 15 ist wegen der vielen Freiflächen der Freizeitwert sehr hoch. Aber wenn das Bauen mit dem Tempo weitergeht, dann bleiben nur noch wenige grüne Oasen wie der Perlacher Forst.“ Dann werde es schon eng, fürchtet Steinberger.