Stadt fällt erste Büsche mit Kettensägen

Das Baureferat hat im Morgengrauen auf dem gesperrten Josephsplatz Büsche gerodet, um den Tiefgaragenbau voranzutreiben. Dann kamen die Anwohner.
von  Thomas Gautier
Der abgesperrte Josephsplatz Anfang April.
Der abgesperrte Josephsplatz Anfang April. © tg

Jetzt geht's los: Das Baureferat hat im Morgengrauen auf dem gesperrten Josephsplatz Büsche gerodet, um den Tiefgaragenbau voranzutreiben. Auch vor Ort: Gegner des Projekts.

Maxvorstadt - Um 7 Uhr morgens sind sie da, parken ihre Kleinlaster auf dem Josephsplatz und gehen mit ihrem Arbeitsgerät zu den Bauzäunen. Die Wachmänner lassen die Arbeiter auf den gesperrten Platz. Mit ihnen: zwei Polizisten der örtlichen Inspektion.

Die Männer haben Kettensägen in der Hand. Sie sind hier, um Bäume zu fällen - und fangen gleich an. Denn: "Für die weiteren Bauarbeiten am Josephsplatz ist es erforderlich, die innerhalb des umzäunten Baufeldes vorhandenen Gehölze zu entfernen", meldet Stefan Hauf vom Presseamt der Stadt am Mittwoch.

Die betroffenen Gehölze wurden laut Hauf am Dienstag "erneut von einem Fachmann für Ornithologie eines ökologischen Institutes begutachtet. "Der Gutachter stellte dabei fest, dass in diesen Gehölzen keine Vögel nisten oder brüten. Er hat den Maßnahmen in Absprache mit den Naturschutzbehörden zugestimmt."

Die Männer sägen an den mannshohen Büsc hen, dann tauchen etwa 20 Anwohner auf. Sie sind auf der Seite des Vereins "Freunde des Josephsplatz", der den Bau der Anwohnertiefgarage ablehnt.

Die Männer und die Anwohner diskutieren. Die Tiefgaragen-Gegner wollen Gutachten sehen, die belegen, dass die Büsche gefällt werden dürfen. Die Stadt lässt einen Biologen kommen, der das bestätigt. Nach einigen Diskussionen gehen die Arbeiten weiter.

Der Josephsplatz ist jetzt kahlrasiert - bis auf fünf große, alte Bäume: Drei Spitzahorn, ein Bergahorn und eine Linde. Stefan Hauf von der Stadt betont: "Nicht entfernt werden heute und in den nächsten Wochen die Ahornbäume an der Nordostseite des Platzes."

Und: "Wie bereits mehrfach betont, ist der derzeitige Baufortschritt nicht von der Fällung dieser Bäume abhängig. Selbstverständlich werden die Bäume erst dann entfernt, wenn dies artenschutzrechtlich möglich ist."

 

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