Somalier werfen Landsmann (16) aus dem Fenster
München - Ganz alleine war der Jugendliche in Afrika aufgebrochen. Sein Ziel: Skandinavien. Monatelang war er unterwegs. Schließlich kam er am Donnerstag mit dem Zug in München am Hauptbahnhof an.
Er war froh, als er zwei Landsleute traf, die ihm Hilfe anboten. Der 16-Jährige wollte weiter nach Norwegen, wo bereits Verwandte leben.
Die beiden 19-jährigen Somalier sind bereits seit einiger Zeit in München. In Pasing haben sie eine Wohnung. Sie luden den 16-Jährigen ein, mit zu ihnen nach Hause zu kommen. Der Teenager war froh, einen Platz zum Schlafen zu haben, sich ausruhen zu können und den Rest der Reise in Ruhe planen zu können.
Doch kaum in der Wohnung angekommen, ließen seine beiden hilfsbereiten Landsleute die Maske fallen. Die Schleuser forderten 2000 Euro von ihm. Doch der Jugendliche hatte nicht mehr so viel Geld in der Tasche. Die 19-Jährigen verlangten, dass er seine Familie in Somalia anruft und sich von denen die Summe überweisen lässt.
Doch der junge Flüchtling weigerte sich. Er wollte weder seine Familie um Hilfe bitten, noch den beiden Somalis die geforderten 2000 Euro zahlen.
Einer der 19-Jährigen zückte daraufhin ein Messer. Er bedrohte den Jugendlichen, versuchte ihn weiter einzuschüchtern. „Spring aus dem Fenster, oder wir stoßen dich raus“, drohte er.
Der 16-Jährige wehrte sich. Doch die beiden anderen waren stärker. Sie stießen den Jugendlichen aus dem Fenster im ersten Stock auf der Rückseite eines Mietshauses in Pasing. Der Jugendliche hatte Glück. Gleich unter dem Fenster ist eine Wiese. Das Gras dämpfte den Aufprall. Anwohner fanden den verletzten Teenager und verständigten die Polizei. Der 16-Jährige kam ins Krankenhaus. Er ist leicht verletzt.
Seine beiden Landsleute wurden festgenommen. Sie sollen am Montag dem Haftrichter vorgeführt werden.
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