So brav sind Münchens Sprayer

Die Ecke Jahn-/Baumstraße ist ruhig und idyllisch: Schatten spendende Bäume, Kopfsteinpflaster, ein Café - und alles so schön sauber! Bis auf ein Haus...
von  Thomas Gautier
Übersät mit "Tags": Das Graffiti-Gebäude an der Ecke Jahn-/Baumstraße.
Übersät mit "Tags": Das Graffiti-Gebäude an der Ecke Jahn-/Baumstraße. © tg

Die Ecke Jahn-/Baumstraße ist ruhig und idyllisch: Schatten spendende Bäume, Kopfsteinpflaster, ein Café - und alles so schön sauber! Bis auf ein Haus...

Isarvorstadt - Das Eckhaus sieht übel aus - ganz anders als seine unmittelbare Umgebung. Hier, im südlichen Glockenbachviertel, ist alles picobello. Die Bäume: gestutzt. Die Menschen: gestylt. Die Häuser: geschleckt sauber.

Bis auf eins.

Hier hat sich offenbar die Jugend des Viertels verewigt: Wände und Fensterläden des alten Hauses sind übersät mit so genannten Tags - krakeligen Schriftzügen, mit Spraydosen gemalt. Zu lesen sind Kürzel wie "BEMALDCELFCREW" in Rot oder "HLR" in Schwarz - daneben anderes schwer Lesbares. Was man als Münchner Gangster halt so kritzelt...

Aber: Woanders, etwa an den Nachbarhäusern, ist kein einziger Tag zu sehen. Ein altes Haus als kreative Austob-Fläche, ansonsten bürgerliche Idylle - so brav sind Münchens krasse Sprayer.

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