Schwangere mit brennender Zigarette gequält

Eifersüchtiger Freund (38) schlug zu. Er muss nun drei Jahre und drei Monate in den Knast.
John Schneider |
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Im Gespräch mit seinem Anwalt Uwe Paschertz: Slovan G. vor Gericht.
John Schneider Im Gespräch mit seinem Anwalt Uwe Paschertz: Slovan G. vor Gericht.

Untermenzing „Ich schaffe das nicht.“ – Regina F. (26, Namen geändert) hatte gestern vor dem Amtsgericht große Mühe, noch einmal den ganzen Horror zu schildern, den sie im November 2013 mit ihrem damaligen Lebensgefährten Slovan G. (38) erlebt hat.

Die hochschwangere Frau war gegen ihren Willen in einer <strong>Untermenzinger </strong>Wohnung festgehalten und verprügelt worden. Ihr eifersüchtiger Partner schlug ihr ins Gesicht und die Seite, rammte ihr ein Messer in die Wade und warf ihr eine brennende Zigarette ins Gesicht. Die Narben sind bis heute deutlich sichtbar.

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Das Amtsgericht kam daher trotz eines umfassenden Geständnisses und der Zahlung von Schmerzensgeld zu dem Urteil, dass für den 38-jährigen Maler keine Bewährungsstrafe mehr in Frage komme. Die Verletzungen seien zu massiv, erklärte Richterin Karin Jung in ihrer Urteilsbegründung. Sie verurteilte den Serben zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und drei Monaten und blieb damit nur wenig unter der Forderung der Staatsanwaltschaft (dreieinhalb Jahre). Verteidiger Uwe Paschertz hatte in seinem Plädoyer zwei Jahre mit Bewährung gefordert.

Auslöser des Dramas war ein Facebook-Eintrag, berichtet Slovan G. vor Gericht. Darin habe seine Freundin einem Ex-Freund ihre Liebe gestanden. Aus Eifersucht habe er dann zugeschlagen. Ihr Handy wurde der Frau weggenommen. Einer Bekannten, die die Misshandlungen mitbekommen hatte, gelang es schließlich die Polizei zu alarmieren. Zitat eines Polizeibeamten, der zu Hilfe gerufen worden war: „Die Frau war grün und blau im Gesicht.“ Slovan G. war dennoch uneinsichtig. Er und sein Sohn (19) leisteten erbitterten Widerstand und prügelten sich mit den Polizisten, die Regina F. befreien wollten. Erst ein Pfefferspray-Einsatz brachte die beiden Männer zur Räson.

Slovan G. gab sich vor Gericht reumütig. Es tue ihm leid, er entschuldigte sich bei allen und versprach seiner Ex, dass so etwas nicht wieder vorkommen werde. Der ein Jahr alte gemeinsame Sohn hatte alles mitansehen müssen. Sein zweites Kind, das im Januar zur Welt kam, hat der einsitzende Slovan G. noch nie gesehen. Er bat  Regina F. darum, ein Foto des Buben sehen zu dürfen. Das durfte er.

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