Schaulustige mischen sich in Kontrolle ein - Situation eskaliert

Eine eigentlich harmlose Kontrolle am Freitag in der Früh eskalierte, weil sich Schaulustige einmischten und die Arbeit der Polizisten behinderten. Eine vermeintliche Journalistin sorgte für zusätzlichen Ärger.
von  az
Hitziger Abschluss des Moosacher Maifestes. Zwei Männer randalierten, ihre Freunde behinderten die Polizisten. (Symbolbild)
Hitziger Abschluss des Moosacher Maifestes. Zwei Männer randalierten, ihre Freunde behinderten die Polizisten. (Symbolbild) © imago

Ludwigsvorstadt - Kniffliger Einsatz für die Bundespolizei am Freitagmorgen: Zwei alkoholisierte Männer, die sich lautstark stritten, waren einer Streife der Bundespolizei gegen 01:45 Uhr am Ausgang Bayerstraße des Münchner Hauptbahnhofes aufgefallen.

Als sich einer der beiden, ein 22-Jähriger, auch gegenüber den Beamten nicht beruhigte und aggressiv war, wurde gegen ihn ein Platzverweis ausgesprochen, dem er aber nicht nachkam - im Gegenteil. Als der Mann schließlich mittels körperlicher Gewalt aus dem Bahnhof geführt werden sollte, weigerte er sich und wollte die Beamten tätlich angehen.

 

Schaulustige bedrängen Polizisten

 

Bei der Feststellung seiner Identität mischten sich dann plötzlich fünf Männer ein. Da absehbar war, dass es durch die Unbeteiligten zu Störungen der polizeilichen Maßnahmen kommen würde, stellten sich Beamte zwischen den Kontrollierten und die Unbeteiligten.

Als sich zwei Männer aus der Gruppe lösten und aggressiv und wild gestikulierend auf die Beamten zugingen, wurde - um eine weitere Eskalation zu vermeiden -  die Kontrolle abgebrochen. Einer der beiden Männer, ein 29-Jähriger von der Schwanthaler Höhe, begann, nach der Aufforderung den Bahnhof zu verlassen, die Bundespolizisten aus unmittelbarer Nähe mit dem Handy zu filmen.

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Als er einer Unterlassungsbitte sowie einem Platzverweis nicht nachkam, wurde er weggeschoben. Dabei versuchte der 22-Jährige, die Beamten körperlich anzugehen. Deswegen wurde er kontrolliert zu Boden gebracht. Weil sich der Münchner aber nicht beruhigen wollte, mussten die Beamten ihn erst fixieren und schließlich fesseln.

Da der Mann äußerst aggressiv war, musste er zur Wache gebracht werden. Auf dem Weg zur Dienststelle beleidigte der 29-Jährige dann auch noch mehrere Bundespolizisten.

 

Hobby-Journalistin sorgt für Ärger

 

Am Rande des Vorfalles waren weitere Beamte durch die aggressive Intervention einer 21-jährigen Frau gebunden. Sie gehörte zu der Gruppe Schaulustiger, die von den Beamten gebeten worden war, sich zu entfernen. Die Frau gab sich als Pressevertreterin aus, wollte sich allerdings nicht ausweisen. Die 21-Jährige kam zudem wiederholt erteilten Platzverweisen nicht nach.

Die vermeintlich Journalisten drängte sich immer wieder zu dem am Boden liegenden 29-jährigen Mann vor.  Als der 29-Jährige dann zur Dienststelle abtransportiert worden war und sich die Situation beruhigt hatte, nahm ein Beamter Kontakt zu der Frau auf.

 

Kein Presseausweis - Internet als Rechtfertigung

 

Erneut pochte sie lautstark darauf, es wäre ihr Recht zu erfahren, was der Anlass für den Einsatz gewesen sei ist und wer der Festgenommene sei. Erst nach mehreren erfolglosen Versuchen, sich als Pressevertreterin zu legitimieren, und unter dem Hinweis, dass gegen sie der Verdacht der Störung einer Amtshandlung bestehe, wies sie sich mit einem Reisepass aus.

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Eine Legitimation zur Pressearbeit in Form eines Presse- oder anderen medialen Ausweises konnte sie hingegen nicht vorlegen. Mit dem Verweis auf die Auskunft durch die Pressestelle gab sie sich ebenso wenig zufrieden wie mit den Personalien des mit ihr sprechenden Beamten. Die Frau aus Sendling gab an, freiberufliche Journalisten zu sein. Sie versuchte, sich mit Bildern aus dem Internet als Pressevertreterin zu legitimieren.

Bei der Festnahme verletzten sich zwei Beamte leicht, konnten ihren Dienst jedoch fortsetzen.

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