Rummel um Biebers Äffchen: Alle wollen Mally!

Groupies und Zoos aus aller Welt möchten den Kapuzineraffen von Justin Bieber adoptieren – auch das Management des Stars hat angerufen
von  Laura Kaufmann/Natalie Kettinger
Biebers Affe ist 14 Wochen alt, unglaublich putzig - und derzeit unter Quarantäne. Der Sänger selbst hat sich bislang noch nicht beim Tierheim gemeldet. Wir haben die Gelegenheit genutzt und ein paar Fotos geschossen - zum Durchklicken!
Biebers Affe ist 14 Wochen alt, unglaublich putzig - und derzeit unter Quarantäne. Der Sänger selbst hat sich bislang noch nicht beim Tierheim gemeldet. Wir haben die Gelegenheit genutzt und ein paar Fotos geschossen - zum Durchklicken! © Petra Schramek

Groupies und Zoos aus aller Welt möchten den Kapuzineraffen adoptieren – auch das Management des Stars hat angerufen

München - Mally ist auf dem besten Wege, in die Fußstapfen seines Promi-Besitzers zu treten: Im Tierheim posiert das Kapuzineräffchen im Halbstundentakt für die Kameras, das Telefon von Tierheim-Chef Karl-Heinz Joachim klingelt öfter als das eines Hollywood-Agenten. Die Londoner Times und die Kronenzeitung, selbst die New Yorker Daily News berichten.

„Und wir bekommen sehr viele Anrufe von Groupies“, sagt Joachim. Die wollen den Affen besuchen. Ihn kaufen, um ihn Justin Bieber zurückzuschenken. Schimpfen, das Tierheim solle Mally gefälligst zurückgeben. „Ich rate ihnen dann, sich bei Justin Bieber als Nanny für den Affen zu bewerben“, sagt Joachim. „Das wäre wirklich sinnvoll.“

Vier Anfragen von Zoos, die Mally aufnehmen wollen, hat das Tierheim außerdem vorliegen: aus Holland, Großbritannien, aus Florida und Los Angeles. Die Tierretter von Gut Aiderbichl sind ebenfalls interessiert. „Wir helfen gern“, sagt eine Sprecherin.

„Wir haben keine Kapuzineräffchen und können ihm somit auch keine Artgenossen als Familienersatz bieten, was sicher das Schönste für ihn wäre“, sagt hingegen Verena Wiemann vom Tierpark Hellabrunn. Kapuzineraffen sind Waldbewohner und in Mittel- sowie Südamerika zuhause. In freier Wildbahn leben sie in Gruppen von bis zu 30 Tieren.

Verena Wiemann: „Mally alleine unterzubringen, wäre einfach nicht artgerecht.“

Gestern ist das 14 Wochen alte Tier von einem Facharzt untersucht worden, „es ist pumperlgsund.“ Eine Eingliederung in eine Affengruppe wäre schwierig, aber nicht unmöglich, so der Fachmann.

„Weil die Tiere in den USA so früh von der Mutter getrennt werden, damit sie sich mehr auf den Menschen prägen.“

Und noch einer hat sich gemeldet: ein Mitglied aus Justin Biebers Konzertmanagement. Welche Papiere es denn benötige und wohin man die schicken müsse, wollte er wissen. Auch wenn die Zollbeamten Justin Bieber am Flughafen einen entsprechenden Bescheid ausgehändigt hatten.

„Ich hoffe, dass die Behörden sagen, jawoll, Justin Bieber bekommt Mally wieder, aber er wird sofort in die Vereinigten Staaten geflogen“, sagt Karl-Heinz Joachim. „Ich glaube an das Beste im Menschen und auch daran, dass ein Justin Bieber das Tier artgerecht behandeln kann.“

Vier Wochen Zeit hat Bieber, um die Papiere für sein Äffchen nachzureichen. „Für die Unterbringung und Pflege im Tierheim muss Justin Bieber aufkommen“, sagt Martin Brandlhuber, der Sprecher vom Hauptzollamt.

Wenn der Teenie-Star nicht nachweisen kann, dass das Tier aus einer legalen Zucht stammt, wird Mally als Wildfang behandelt und muss für sechs Monate in Quarantäne. Höchststrafe für diesen Verstoß gegen das Artenschutzgesetz: 50000 Euro.

„Das zahlt der junge Mann ja aus der Portokasse“, sagt Joachim. „Aber über eine Spende würde sich das Tierheim auf jeden Fall freuen.“

Beim Deutschen Tierschutzbund geht man mit dem kanadischen Musiker übrigens hart ins Gericht: „Justin Bieber muss sich seiner Verantwortung – auch als Vorbild für viele Jugendliche – stellen“, fordert Präsident Thomas Schröder. Auch er verlangt, dass Bieber – „unabhängig von einer Geldbuße“ – für alle Kosten aufkommt, und geht noch weiter: „Aus Tierschutzsicht sollte er das illegal eingeführte Tier auf keinen Fall behalten dürfen.“

Zudem müsse geklärt werden, wie Bieber mit dem Tier überhaupt aus den Vereinigten Staaten ausreisen konnte. „Außerdem erwarten wir, dass er seinen großen Einfluss bei Facebook und Twitter nutzt, sich zu entschuldigen und sich zukünftig stärker für den Tierschutz einzusetzen.“

 

 

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