Rockmuseum: Im Turm in die Knie gegangen
Milbertshofen - Münchens höchstes Museum und das weltweit höchste Rockmuseum befindet sich auf dem Olympiaturm und ist seit zehn Jahren ein Platz für Rock’n’Roll.
Um einmal nicht die Exponate zu zeigen, die man immer sieht, zwang mich Rockmuseumsbetreiber Herbi Hauke sozusagen im Museum auf die Knie, denn in Bodenhöhe finden sich Schätze, die man selten sieht. Zu viel gibt es schon auf Augenhöhe zu entdecken. Ein kleines, aber feines Museum, ganz gewidmet der Rockmusik und ein Muss für Fans. Exponate bekannter Künstler, Briefe, Eintrittskarten längst gespielter Konzerte, Musikinstrumente. Ein Beatles-Mikrofon vom letzten Auftritt und natürlich das legendäre Spiegelklavier von Elton John.
Hierzu erzählt Herbi Hauke: „Eines Tages bekam ich einen Anruf von einem Mann aus München, er hätte ein Klavier von Elton John, und das würde sicher gut ins Rockmuseum passen.“ Nach einigem Hin und Her wurde man sich einig, und aus den Blauen Seiten wurde wahllos ein Klaviertransport beauftragt, das Klavier abzuholen.
Hauke war dabei, und bevor er den Klavierträgern erzählen konnte, um welch besonderes Klavier es sich handelt, sagte einer der Träger: „Mei, ned scho wieda des Spiegelklavier vom Elton John.“ Hatten doch genau diese beiden tatsächlich Jahre vorher dieses besondere Stück in diese Wohnung gebracht. Auf die Frage, wohin es nun solle, schmunzelte man über die Antwort: „Auf den Olympiaturm!“
Ein weiteres Highlight des Museums sind die legendären Konzerte in luftiger Höhe, die meist schon nach kürzester Zeit ausverkauft sind. Das ist schon etwas Besonderes. Gute Musik, gute Stimmung und gute Leute. Ich freue mich schon wieder auf die nächste Saison. Dauert leider noch ein bisschen.
Angefangen hat alles am 18. November 1972, als ein junger Herbi Hauke „seiner“ Tina Turner Rosen auf die Bühne warf. Ab da lief das Leben anders, und nach vielen Jahren Rock’n’Roll eröffnete vor zehn Jahren das Rockmuseum wo leider nur einige der vielen gesammelten Exponate ausgestellt werden können. Herbis bescheidenes Statement: „Ich wollte immer nur Fan sein.“
In diesem Sinne: eine schöne Woche, ihr Sigi Müller.
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