Rocker-Krieg: Razzia bei den "Black Jackets"

60 Polizisten stürmen eine Bar in der Isarvorstadt, dem Club-Lokal der "Black Jackets". Offenbar plante die Straßengang einen Überfall auf einen Türsteher, der den Hells Angels nahe steht
Isarvorstadt - Bislang waren offene Straßenkämpfe und Gewalttaten unter rivalisiserenden Rockern oder Straßengangs in München kein Thema. Das scheint sich zu ändern. Zumindest wenn es nach den Plänen der in München neu gegründeten Straßengang "Black Jackets" geht. Die Gruppe wollte offenbar die Türsteher in einem Club im Münchner Osten überfallen - um dort selbst die Macht zu übernehmen. Die Polizei wertet das als Kriegserkärung an die Hells Angels und deren Sympathisanten. Am Donnerstagabend (14. November) tauchte die Polizei mit mehreren Dutzend Beamten im Clublokal der "Black Jackets" in der Isarvorstadt auf, machte unmissverständlich klar: In München werden offene Bandenkriege nicht geduldet.
Bei der Razzia wurden in einem Auto eines "Black Jacket"-Mitglieds ein Baseballschläger und 20 Ampullen sichergestellt. Der Inhalt muss noch analysiert werden, vermutlich handelte es sich um Anabolika.
Die „Black Jackets“ (Erkennungszeichen: schwarze Lederjacken mit einer Bulldogge als Emblem) haben sich erst vor wenigen Monaten in München gegründet. Ursprünglich stammt die Gruppierung aus Baden-Württemberg, wo sie 1985 als Selbsthilfe-Gruppe von Türken entstand, die sich gegen ausländerfeindliche Übergriffe wappnen wollte.
In München bestehen die „Black Jackets“ laut Polizei aus etwa 40 bis 50 vorwiegend türkischen Mitgliedern, von denen viele eine kriminelle Vergangenheit haben sollen.
Die Polizei hatte einen anonymen Tipp bekommen. Demnach planten die „Black Jackets“ in der Nacht zum Freitag die gewaltsame Übernahme einer Tür in einem Club im Münchner Osten. Die dortigen Türsteher stehen den Hells Angels nahe – was aber der Clubbetreiber bislang noch nicht gewusst haben soll.
Kommissariatsleiter Andreas Gollwitzer von der Münchner Polizei: „Die Spannungen sind mit Sicherheit noch nicht vorbei. Aber wir werden in München keine Straftaten rivalisierender Banden dulden!“