Riem: Das Glasschild und der Tower
Die prominente städtebauliche Lücke rund um den alten Tower und im Einfahrtsbereich zur Messestadt soll endlich geschlossen werden.
Riem - Die Kiesbrache um den alten Riemer Flughafentower wird endlich bebaut: Schon Ende des Jahres sollen die Bagger anrollen.
Am Montagabend lud der zuständige Projektentwickler zur ersten öffentlichen Präsentation der Entwürfe des Realsierungswettbewerbes. Der Siegerentwurf und alle weiteren Entwürfe werden jetzt im Bauzentrum Riem ausgestellt.
Insgesamt neun Architektur-Büros haben sich an dem Wettbewerb beteiligt. Die Wahl des Siegers, ein Entwurf von kadawittfeldarchitektur aus Aachen, fiel einstimmig aus.
Ein Solitär, umarmt vom transparenten Schild einer lichten Glasfassade - so sieht die Zukunft des denkmalgeschützten Flughafentowers aus. Mit diesem Entwurf hat der Bauherr eine Planung vorgelegt, mit der auch die Stadt einverstanden ist:
Bei der Präsentation nannte Susanne Ritter vom Planungsreferat die Pluspunkte des Entwurfs: den freigestellten Tower, die doppelte Glasfassade als Kontrast und neutraler Rahmen dazu und die Freiflächen als schlüssige Fortentwicklung zum Messevorfeld.
Der denkmalgeschütze Tower als letztes Relikt des alten Riemer Flughafens bleibt äußerlich unangetastet, wird aber durch schlanke Brücken ans Hauptgebäude angebunden. Das verlangt der Brandschutz.
Der Münchner Projektentwickler Wöhr + Bauer GmbH plant auf dem 13.000-Quadratmeter-Areal das neue Hauptquartier für das Technologieunternehmen Brainlab AG mit einer Geschossfläche von 23.400 Quadratmetern.
Die zehn Ebenen der Towers werden künftig zur Präsentation der Unternehmensgeschichte in einer Art vertikalem Museums-Café, und als Konferenzbereich der Geschäftsleitung bei besonderen Anlässen genutzt.
Die obersten Geschosse inklusive Fluglotsenkanzel sollen außerdem für Abendevents vermietet werden.
Die Stadt ist damit nach über zehn Jahren einen wahren Ladenhüter los. 2009 hatte schon mal ein Investor den Zuschlag bekommen, vor dem Notartermin aber abgesagt.
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