Richard-Strauss-Straße 76: Hier entsteht ein 115 Meter hohes Hochhaus

Die Bayerische Versorgungskammer will mit einem Hochhaus die 100-Meter-Grenze sprengen.
Gaby Mühlthaler |
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Auf diesem Gelände soll die neue Zentrale der Versorgungskammer entstehen. Links im Hintergrund der HVB-Tower im Arabellapark.
Daniel von Loeper Auf diesem Gelände soll die neue Zentrale der Versorgungskammer entstehen. Links im Hintergrund der HVB-Tower im Arabellapark.

Bogenhausen - Bauten mit über 100 Meter Höhe sind in München tabu, seit die Bürger 2004 beschlossen, dass nichts die Frauentürme überragen darf. Rechtlich bindend ist das längst nicht mehr, doch die Stadt hielt sich bisher daran.

Nun plant die Bayerische Versorgungskammer (VK) ihre neue Zentrale an der Richard-Strauss-Straße 76. Es würde das Höhenlimit sprengen: Drei 115, 60 und 40 Meter hohe Bürotürme sollen künftig auf dem ehemaligen Siemens-Gelände emporragen.

Laut städtischer Hochhaus-Studie ist in diesem Bereich "eine deutliche Hochhausentwicklung vorstellbar". Negative Auswirkungen auf das Stadtbild befürchte man nicht - denn am Arabellapark würde derzeit ohnehin verstärkt in die Höhe gebaut.

Verkehrskollaps vorprogrammiert?

20.400 Quadratmeter Fläche werden überplant, 68.000 Quadratmeter Geschossfläche sollen entstehen, zumeist in fünfstöckigen Gebäuden. Der Siemens-Komplex mit rund 30.000 Quadratmetern Nutzfläche wird abgerissen.

Im Bogenhauser Bezirksausschuss (BA) stößt man sich weniger am geplanten Hochhaus, als an der Belegung des neuen Komplexes und der nach dem VK-Umzug freiwerdenden Gebäude im Arabellapark. "Wir brauchen Wohnungen und nicht nur neue Gewerbeflächen. Wo sollen die Menschen denn wohnen?", fragt BA-Planungssprecher und Landtagsabgeordneter Robert Brannekämper (CSU).

Bei 400.000 täglichen Berufspendlern sei der regelmäßige Verkehrskollaps programmiert.

Eigentlich sei das mit der Versorgungskammer in zwei Gesprächen geklärt worden. "Ja, wir machen eine Mischung aus Wohnungen und Büros, hat uns der Vorstandsvorsitzende Daniel Just versichert", sagt Brannekämper. Davon sei nun keine Rede mehr, die VK wolle sich die Entscheidung über die Nutzung vorbehalten.

Bezirksausschuss fordert 50 Prozent Mietwohnungen

In einem Brief des VK-Vorstandsvorsitzenden vom 9. Juli an den BA führt die VK zwar umfangreiche Aktivitäten zur Wohnraumschaffung auf, stellt aber auch klar, dass am neuen Standort der Zentrale Wohnungen wirtschaftlich nicht sinnvoll seien.

Man bekundet aber das Bestreben, nach dem Umzug die dann leeren Bestandsgebäude "im Falle der Neuplanung mit einem nennenswerten Wohnanteil zu ergänzen". Dem BA genügt diese "wachsweiche Absichtskundgebung" nicht. "Wir fordern 50 Prozent Mietwohnungen auf den VK-eigenen Flächen und eine Planungsstopp bis zur Zusage!", so Brannekämper.

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