"Reichsbürger" will sich mit Fantasiedokument ausweisen

Die "Reichsbürger", die die Existenz des souveränen Staats Deutschland leugnen, sind derzeit auf dem Vormarsch. Jetzt hatte auch die Münchner Polizei mit einem solchen Ideologen zu tun.
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Ein "Reichsbürger" beschäftigte die Münchner Polizei am Donnerstag.
imago Ein "Reichsbürger" beschäftigte die Münchner Polizei am Donnerstag.

München – Wie der Begriff "Reichsbürger" bereits andeutet, akzeptieren diese Personen die Bundesrepublik Deutschland nicht. Sie bestehen stattdessen darauf, dass nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Weimarer Verfassung nie abgeschafft wurde und dementsprechend das Deutsche Reich mit seinen Grenzen von 1937 fortbestehe.

Gemäß dieser Denkweise ist die BRD ein völkerrechtlich illegales Konstrukt, ein Protektorat der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs. Dementsprechend wird auch oft von der "BRD GmbH" gesprochen, einem von den USA betriebenen Wirtschaftsunternehmen. Als Beleg für diese wirre These wird unter anderem angeführt, dass das offizielle Ausweisdokument "Personalausweis" heißt, den Bürger also als Personal des Arbeitgebers USA klassifiziert.

Stattdessen führen "Reichsbürger" Fantasiedokumente wie selbst ausgestellte "Bürgerausweise" mit sich. Im aktuellen Münchner Fall wollte sich ein 56-jähriger Pkw-Fahrer mit einem Dokument vom "Amt Deutscher Heimatbund" ausweisen. Zudem schmückte sein Fahrzeug das Kennzeichen "MEN-SCH".

Offenbar war dieses Auftreten des Mannes und seines Beifahrers den Polizisten derart suspekt, dass sie sein Fahrzeug schließlich wegen mehrerer verdächtigen Gegenstände von Spezialisten durchsuchen ließen. Dafür wurde die Hansastraße am Donnerstag gegen kurz vor 18 Uhr zeitweise gesperrt. Schließlich stellte sich jedoch heraus, dass die Gegenstände, unter anderem eine Tasche aus der Drähte herausragten, allesamt harmlos waren.

Auf den Fahrer kommt nun trotzdem einiges an Ärger zu: Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Kennzeichenmissbrauchs, Urkundenfälschung, Verstoß gegen die Abgabeordnung gemäß Kraftfahrzeugsteuergesetz sowie Verstoß gegen die Fahrzeugzulassungsverordnung und das Pflichtversicherungsgesetz eingeleitet. Denn selbstverständlich zahlt ein Reichbürger auch keine Zwangsabgaben wie Kfz-Steuer oder Kfz-Versicherung an die verbrecherische "BRD GmbH".

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