Rarität: Muss dieses Wurscht-Standl schließen?
Altstadt -Lust auf was Schnelles, Heißes, Fettiges? An manchen Tagen stillt diese Lust ein Würstl-Stand auf Höhe der Neuhauser Straße 10. Und der Würstl-Esser tut auch noch was Gutes und unterstützt einen gemeinnütztigen Verein. Für das Benefiz-Standl gilt eine Ausnahmeregelung, mobile Würstchenbuden gibt’s kaum in der
Jetzt fürchten die Vereine um ihre Einnahmequelle.
Denn das Kreisverwaltungsreferat überarbeitet die Sondernnutzungsrichtlinien. Das könnte bedeuten, dass Vereine künftig nicht mehr in der Fußgängerzone verkaufen dürfen.
Für den Standplatz können sich seit vierzig Jahren Vereine bei der Stadt bewerben. Über 20 Vereine verkaufen hier, zweimal im Jahr darf jeder Verein Essen und Trinken anbieten. Dafür haben sie einen Profi angeheuert, der einen Würstl-Wagen und die Lizenz zum Braten hat. „Wir dürfen aus hygienischen Gründen kein Essen verkaufen“, sagt Andrea Fischer vom Förderverein Klenzeschule.
An anderen Tagen verkauft die Klenzeschule Gewürze. 2000 Euro kommen so pro Jahr in die Vereinskasse. Das kommt den Schülern zu Gute: Der Verein wurde vor sechs Jahren gegründet, als Lehrstellen in der Grundschule gestrichen wurden. Seitdem bezahlt der Förderverein vier Lernassistenten. Das ist freilich teuer. Deshalb lassen sich die Klenze-Eltern auch einiges einfallen: Sie organisieren Auktionen und immer am Samstag ist ein Wochenbauernmarkt auf dem Schulhof. „Wir sind auf die Einnahmen vom Standl angewiesen und sind froh, dass wir jemanden haben, der für uns zu so fairen Konditionen verkauft “, sagt Fischer.
Im KVR stapeln sich mittlerweile Briefe von Vereinen. Deshalb will man hier besonders sensibel mit dem Thema umgehen. „Wir wollen die wohltätigen Vereine weiter unterstützen“, sagt Daniela Schlegel vom KVR.
Beim Benefizstandl ist noch keine abschließende Entscheidung getroffen. Das wird im Frühjahr der Stadtrat tun.
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