Platz für psychisch Kranke

Der Bezirksausschuss stellt am Donnerstag, 8. Januar, die Pläne zur Umstrukturierung des Notquartiers an der Implerstraße 51 vor. Demnach sollen dort 20 psychisch kranke Wohnungslose einziehen – und zwar möglichst bald.
Sendling - Das Angebot soll im Laufe der Zeit auf 40 Plätze erweitert werden.
Das Ziel ist es, Menschen mit psychischen Problemen verschiedener Ausprägung in deinem Clearingverfahren gezielt zu versorgen. Damit soll dem sogenannten Drehtüreffekt entgegengewirkt werden.
Dieser tritt ein, wenn Patienten nach einer stationären Behandlung ohne adäquate Betreuung entlassen werden. Häufig steuern die Betroffenen dann in eine erneute Krise und müssen zurück in die Klinik.
Im Notquartier in der Implerstraße sollen die Männer und insbesondere Frauen stabilisiert und Behandlungsabbrüche vermieden werden. Dabei werden die Bewohner von drei psychiatrisch geschulten Fachkräften und Sozialpädagogen unterstützt. Planmäßig sollen sie rund sechs Monate in dem Notquartier bleiben.
Langfristig sieht das Sozialreferat vor, die Betroffenen in verschiedenen Wohnformen, beispielsweise Wohngruppen und Betreutes Einzelwohnen, unterzubringen. Nach Auskunft des Sozialreferats steigt der Bedarf nach dieser Form des betreuten Wohnens durch unvorbereitete Entlassungen ständig. Neben der psychischen Erkrankung liegt häufig auch ein komplexer sozialer Hilfebedarf vor.
Einerseits können instabile Patienten nicht einfach sich selbst überlassen werden. Andererseits erschwert eine unverhältnismäßig lange, stationäre Behandlung die Entlassungsvorbereitungen.
Mit dem Projekt sollen auch die städtischen Notquartiere entlastet werden. In der psychiatrischen Praxis sei die Zahl der wohnungslosen Patienten von 50 auf 200 pro Quartal gestiegen.
Die Information findet um 18.30 Uhr im Sozialbürgerhaus in der Meindlstraße 16 statt.