Kommentar

Pläne in der Münchner Altstadt: Das Tal den Flaneuren

Die AZ-Lokalchefin Sophie Anfang über die Pläne fürs Tal.
von  Sophie Anfang

Ja, die Pläne fürs Tal gehen zulasten der Autofahrer.

Verlust von Stellplätzen in der Altstadt

Das hat die FDP richtig beobachtet. Nur: Der Verlust von Stellplätzen in der Altstadt ist durchaus verschmerzbar.

Der Handel in der Innenstadt wird nicht daran zugrunde gehen, dass dort weniger geparkt werden darf. Den Kampf um die Autoshopper hat die Fußgängerzone schon vor Jahren gegen die Shoppingmalls mit Parkhaus und Autobahnzufahrt verloren. Und den Kampf um Schnäppchenjäger und Bequemkäufer führen Internetgiganten mit harten Bandagen und - gerade in Corona-Zeiten - mit immer mehr Erfolg.

Tal in München: Hinsetzen oder Flanieren

Langfristig haben also auch Händler ein Interesse daran, dass "in die Stadt gehen" wieder attraktiver wird. Ein Tal, in dem man sich gerne aufhält, sich hinsetzen kann und man nicht auf geparkte oder nach einem Parkplatz suchende Autos schaut, kann da helfen.

Wenn dort von Zeit zu Zeit ein Stadtbus hält, ist das verkraftbar. In anderen Städten wie der slowenischen Hauptstadt Ljubljana sieht man, dass das funktionieren kann. Radeln sollte man im verkehrsberuhigten Tal allerdings besser nicht. Das birgt zuviel Konfliktpotenzial zwischen Flaneuren und Radlern.

Mehr Parkplätze für Fahrräder

Besser: Den Fußgängern den Raum lassen - und für die Radler bessere Tangenten in der Innenstadt (Stichwort: Radl-Ring) schaffen. Und natürlich: gescheite Radlabstellplätze.

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