Pestalozzistraße: Prominente Demo

Prominenter Einsatz für den Erhalt von Wohnraum: Kinseher, Barwasser und Co. protestieren gegen den Abriss der Pestalozzistraße 2 in der Isarvorstadt. Die AZ war dabei.
von  zif
Protestieren gegen die Wohnraumverschwendung: Autor Friedrich Ani (l.) und die Kabarettisten Christian Springer (mit 60er-Schal) und Frank-Markus Barwasser vor dem Anwesen Pestalozzistraße 2.
Protestieren gegen die Wohnraumverschwendung: Autor Friedrich Ani (l.) und die Kabarettisten Christian Springer (mit 60er-Schal) und Frank-Markus Barwasser vor dem Anwesen Pestalozzistraße 2. © Daniel von Loeper

Isarvorstadt -  Ein breites Bündnis aus Kabarettisten, Musikern und Künstlern hat Dienstagabend gegen den geplanten Abriss des Hauses in der Pestalozzistraße 2 demonstriert. „Wir wollen, dass hier noch einmal ein Gutachten erstellt wird“, sagte Organisator Till Hofmann.

Der Bühnenbetreiber Hofmann (Lustspielhaus, Vereinsheim, Lach & Schieß) und seine Mitstreiter wollen das Haus erhalten und dort ihr Bellevue di Monaco einrichten, eine Mischung aus Flüchtlingsunterkunft und Künstlertreff. Rund 1,2 Millionen Euro würde eine Sanierung des Hauses wohl kosten, schätzt Hofmann.

Möglicher Baubeginn nach dem Abriss: nicht vor 2020 Das Kommunalreferat geht von ganz anderen Zahlen aus. Um das 1955 erbaute Haus herzurichten, wären mindestens sechs Millionen nötig, hat ein Gutachten der Stadt ergeben. Der Stadtrat hat deshalb beschlossen, das Haus abzureißen und neu zu bauen. Bis die Bauarbeiter anrücken, dürfte allerdings noch eine Weile vergehen.

Zwar kann sich die Stadt vorstellen, auf dem Grundstück übergangsweise auch ein Container-Gebäude für Flüchtlinge hochzuziehen. Doch statt der Container solle man doch lieber gleich sanieren, findet Hofmann. Innerhalb eines Dreivierteljahres lasse sich das Haus leicht wieder bewohnbar machen.

Hofmann geht es darum, dass Flüchtlinge nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Mit der Pestalozzistraße 2 hätten sie eine Unterkunft im Herzen der Stadt.

Ein paar Flüchtlinge, die sich nach München durchgeschlagen haben und hier nun auf ein besseres Leben hoffen, haben ihre sehr persönliche Leidensgeschichte aufgeschrieben. Die teilweise erschütternden Texte wurden gestern Abend bei der Demo von den Promis vorgelesen.

 

 

 

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