Paul-Heyse-Unterführung: So laut wie eine Motorsäge!
In der Paul-Heyse-Unterführung wird bis Ende August der Rostschutz verbessert. Schöner oder leiser wird der Ort durch diese Maßnahmen aber nicht. Die AZ vor Ort.
Ludwigsvorstadt/Maxvorstadt - Beim Eingang in die Paul-Heyse-Unterführung fliegen einem gleich mal ein paar Tauben entgegen. Dass sie sich hier dauerhaft niedergelassen haben, sieht man auch an den zahlreichen weißen Flecken an den Wänden und auf dem Boden, bei denen es sich nicht um Malerfarbe handelt.
Nach wie vor besonders auffallend ist der fast unerträgliche Lärm in der Unterführung, der durch den starken Verkehr verursacht wird. Die Baustelle ist sogar noch vergleichsweise ruhig.
Die AZ hat nachgemessen. Im Durchschnitt herrschen hier 85 Dezibel, der gemessene Spitzenwert lag bei rund 90 Dezibel - und das nicht einmal zur Rush-Hour.
Zum Vergleich: Die Lautstärke einer Motorsäge liegt im selben Bereich. Der normale Verkehrslärm außerhalb der Unterführung beträgt zwischen 70 und 75 Dezibel.
Was sich auch nach den Baumaßnahmen wahrscheinlich nicht ändern wird: In der ganzen Unterführung sieht man Taubendreck, eingerissene Plakate, bröckelnde Fließen, Graffitis, Hausabfälle und Spinnweben. Der Geruch ist dementsprechend.
Auch das Schild, auf dem der Name der Unterführung steht, ist kaum noch zu lesen. Ein Glück, das Paul Heyse - immerhin ein Literatur-Nobelpreisträger - nicht erleben muss, welcher Schandfleck nach ihm benannt ist.
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