Parkstadt Schwabing: So will die Stadt gegen Wucher-Mieten vorgehen

Qualität geht vor: Die Stadt München vergibt Aufträge für Konzeptionellen Mietwohnungsbau an den "Bewerber mit dem überzeugendsten Konzept".
von  Maximilian Witte
Die Parkstadt Schwabing liegt zwischen der Leopoldstraße und dem Mittleren Ring.
Die Parkstadt Schwabing liegt zwischen der Leopoldstraße und dem Mittleren Ring. © G. Feindt

Qualität geht vor: Die Stadt München vergibt Aufträge für Konzeptionellen Mietwohnungsbau an den "Bewerber mit dem überzeugendsten Konzept".

München – Um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, will die Stadt München den Konzeptionellen Mietwohnungsbau etablieren. Dabei sollen die Menschen im Vordergrund stehen und nicht der Profit. Verteilt auf drei Testgebiete in der Stadt sollen insgesamt rund 800 Wohnungen entstehen. In der Parkstadt Schwabing wird dieses Modell nun erstmals erprobt. Die Verträge mit einer Bietergemeinschaft sind jetzt geschlossen worden.

„Die Tinte auf dem Papier ist trocken. Jetzt steht dem Realisieren des Pilotprojekts in der Parkstadt Schwabing nichts mehr entgegen“, freut sich Kommunalreferent Axel Markwardt. „Das ist ein Anlass zum Feiern! Eine Bietergemeinschaft – bestehend aus einer Genossenschaft und einem privaten Bauträger – hat sich zusammen für das Pilotprojekt beworben und trägt dazu bei, bezahlbaren Wohnraum in München zu schaffen.“ Mit der fast 5.600 Quadratmeter großen Fläche an der Marianne-Brandt-Straße geht die Stadt München neue Wege: Das Kommunalreferat verkauft städtische Grundstücke an die Bauherren mit der Auflage,niedrigere Mieten zu verlangen. Es entstehen etwa 45 geförderte Wohnungen im genossenschaftlichen und  55 im Konzeptionellen Mietwohnungsbau.

60 Jahre lang bleiben diese Mietwohnungen gebunden und unterliegen unter anderem einer Mietbegrenzung sowie einem Aufteilungsverbot. So sollen Mieterinnen und Mieter der mittleren Einkommensschicht, die nicht vom geförderten Wohnungsbau profitieren, ebenfalls die Chance auf eine günstigere Wohnung bekommen. Um preistreibende Bieterwettbewerbe zu vermeiden, hatte der Stadtrat beschlossen, zusammen mit dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung sowie dem Kommunalreferat mit dem Modell des Konzeptionellen Mietwohnungsbaus neue Wege zu gehen. Auf einen Preiswettbewerb verzichtet die Stadt. Den Zuschlag bekommt nicht der Meistbietende, sondern der Bewerber mit dem überzeugendsten Konzept.

„Unsere fixen Vorgaben, Wohnraum zu einem festen Zeitraum zu bestimmten Konditionen anzubieten, wirken sich beim Kaufpreis aus, der so deutlich niedriger ist als bei Flächen für den reinen freifinanzierten Wohnungsbau“, erklärt Kommunalreferent Markwardt.

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