Parkstadt Schwabing: Modell für Mietwohnungen
Die Stadt will den "konzeptionellen Mietwohnungsbau" erproben - als Maßnahme für stabilere Miete. Dazu wird das erste Pilotprojekt in der Parkstadt Schwabing ausgeschrieben.
Schwabing - Als Maßnahme gegen steigende Grundstückspreise und für stabilere Mieten will die Stadt den Konzeptionellen Mietwohnungsbau (KMB) erproben. Zur Realisierung des ersten Pilotprojekts wird in Kürze ein Gebiet in der Parkstadt Schwabing ausgeschrieben.
Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung hat am Mittwoch den Vergabekriterien zugestimmt. Diese Kriterien erfordern ein Konzept, das sich aus energetischen, ökologischen und wohnungspolitischen Bestandteilen zusammensetzt, teilt die Stadt mit.
Im anschließenden Ausschreibungsverfahren erhält "derjenige Bewerber den Zuschlag bei der Grundstücksvergabe, der das überzeugendste Konzept liefert".
Auf dem Grundstück an der Marianne-Brandt-Straße sollen zirka 110 Wohnungen entstehen. "Es ist vorgesehen, hiervon zirka 55 Wohnungen im neuen Konzeptionellen Mietwohnungsbau umzusetzen und zirka 45 Wohnungen nach dem München Modell-Miete beziehungsweise München Modell-Genossenschaft zu errichten."
Die Stadt verzichte beim "konzeptionellen Mietwohnungsbau" auf einen Preiswettbewerb, sie vergibt die Flächen "zum aktuellen Verkehrswert". Dieser falle niedriger aus, "weil das unabhängige städtische Bewertungsamt ihn unter Berücksichtigung von Bindungen" ermittle. "Diese Bindungen verpflichten den Grundstückskäufer zum Bau von Mietwohnungen nach einem festgelegten Ausstattungsstandard. Es erfolgt eine langjährige Bindung als Mietwohnung mit einem entsprechenden Aufteilungsverbot, um eine Umwandlung in Eigentumswohnungen zu verhindern."
Der Käufer müsse zudem ein Verbot von Eigenbedarfskündigungen akzeptieren, so die Stadt. "Er verpflichtet sich, die Erst- und Wiedervermietungsmieten auf Mietspiegelniveau zu begrenzen und Mietanpassungen nur gekoppelt an den Verbraucherpreisindex vorzunehmen." Im Rahmen dieses Modells werden auf den städtischen Wohnbaugrundstücken grundsätzlich 30 Prozent der Grundstücksflächen mit Bindungen zugunsten des freifinanzierten Mietwohnungsbaus belegt.
Im vorliegenden Pilotprojekt fällt dieser Anteil aufgrund der geringen Vergabefläche (zirka 10.000 Quadratmeter Geschossfläche) höher aus. "Zielgruppe für die dabei entstehenden Mietwohnungen sind diejenigen Münchner Haushalte, die (knapp) über den Einkommensgrenzen der Wohnungsbauförderprogramme liegen. Das Modell des Konzeptionellen Mietwohnungsbaus wurde mit der Immobilienwirtschaft diskutiert und wird zunächst in drei Pilotprojekten (Parkstadt Schwabing, Messestadt Riem und Prinz-Eugen-Kaserne) erprobt."
Weitere Informationen zum "konzeptionellen Mietwohnungsbau" in München unter www.muenchen.de
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