Oma und Opa statt Kita

Viele Münchner Eltern suchen verzweifelt nach einem Krippenplatz. Eine Familie in Aubing hat eine Lösung gefunden, bei der alle zusammen helfen
Irene Kleber |
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Aubing - Draußen im Garten schiebt Tim (3) seinen Schaufelbagger durch den Sandkasten neben der gelben Kinderrutsche. Drinnen im Haus schlafen die Zwillinge Paula und Pia (6 Monate). Noch.

Anke F. (33) schnibbelt die letzten Tomaten, Gurken, Paprika für den Salat zum Grillfleisch. Gleich kommen die Omas und Opas. Heute mal nicht zum Babysitten, sondern zum Grillfest im Garten vorm Haus der F.s in Aubing. "Kinderhüten müssen die Vier oft genug", sagt Anke F.. "Ohne sie? Würde alles zusammenbrechen!"

Für die AZ erzählt die Dreifach-Mama, die bald schon wieder stundenweise in ihren Job als Touristikerin zurückkehren will, wie sie und ihr Mann Markus (33) die Kinderbetreuung managen:

"Mein Mann ist Unternehmensberater, er ist abends oft lange unterwegs und oft im Ausland. Ein Glück für uns, dass wir beide Eltern in der Nähe haben. Meine wohnen zehn Minuten entfernt, seine in Oberschleißheim.

Als die Zwillinge unterwegs waren, wurde unsere Wohnung zu klein. Da haben wir drei Monate dieses Haus renoviert – schon das wäre ohne die Eltern nicht gegangen.

Mit irre viel Glück haben wir für Tim vor einem Jahr einen Krippenplatz in Pasing ergattert. Tim ist ganz glücklich dort, und für mich war das die Chance, wieder stundenweise zu arbeiten. Mein Chef ist gottseidank sehr rücksichtsvoll und flexibel.

Jetzt, wo die Zwillinge da sind, pausiere ich. Aber im Herbst will ich in Teilzeit in den Job zurück. Das geht nur dank unserer Super-Großeltern, die dann die Babys übernehmen. In eine Krippe mag ich sie so klein nicht geben. Ich würde sowieso keinen Platz finden und keine Betreuer, die sich so kümmern würden, wie unsere Eltern. Mein Papa, der Opa Alex, ist als Pharmareferent im Mai in Rente gegangen. Inzwischen ist er Experte im Windelnwechseln, Flaschegeben. Meine Mama, die Oma Christel, arbeitet noch als MTA, ist aber als Fünffach-Oma Kinder-Vollprofi. Meine Schwiegermama Renate ebenfalls.

Die zwei kommen abwechselnd vier bis fünf Mal die Woche. Sie kochen, kaufen ein, bügeln Hemden, putzen, spielen, lesen und sind immer da, wo es brennt. Und abends bringen sie die Kleinen ins Bett. Immer im Schlepptau: die Opas, die nebenbei den Rasen mähen, den Sandkasten säubern und Sachen am Haus reparieren. Bei meinem Schwiegerpapa, Opa Dieter, muss ich immer wieder staunen, dass er als Ingenieur mit 75 Jahren so ein tolles Händchen für kleine Babys hat.

Ach ja: Mama, Papa, Renate und Dieter, falls ihr diese AZ lest: Ich möchte euch so sehr danken. Ohne euch würden wir das alles nicht schaffen. Ehrlich, ihr seid die besten Eltern und Großeltern, die man haben kann."

 

 

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