Offiziell: Der Laubholzbockkäfer ist in München!

Riem - Keine Gnade gibt es für Birken, Ahorne, Pappeln, Weiden und Rosskastanien im Umkreis von 100 Metern, wenn an einem einzigen Baum Spuren des ALB gefunden werden. Präventiv werden dann die Bäume gefällt und speziell entsorgt. Meist wird der gefräßige Exot, der mit Verpackungsholz aus China kommt, durch Bohrlöcher in der Rinde aufgespürt. Hier bezieht der ALB-Nachwuchs seine Kinderstube und verlässt sie nach zwei Jahren als fertiger Käfer.
Je nach Befallsstärke gleicht das Bauminnere dann einem Schweizer Käse.
Bei jedem Fund läuten bei den Experten des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ebersberg (AELF) die Alarmglocken. Bisher gilt die These, dass der flugfaule Käfer zu stoppen ist, indem man seine Lieblingsspeisen im 100-Meter-Umkreis fällt. Das Riemer Wäldchen ist als Eichen-/Hainbuchen-/Linden-/Kieferforst angelegt und mit vielen Birken, Pappeln und Büschen durchmischt. Um die Fundstelle im Ostbereich dürfen jetzt nur noch Eichen, Kiefern und manche Büsche bleiben. Laut Andreas Egl vom AEFL gilt ab 15. Mai ein neuer Durchführungsbeschluss der EU. „Dort sind 15 Baumarten aufgeführt, die gefällt werden müssen“, so Egl. Wann Motorsägen und ALB-Suchhunde anrücken, muss noch mit der Stadt abgesprochen und organisiert werden.
Wie berichtet, sind jenseits der östlichen Stadtgrenze (Feldkirchen, Salmdorf, Neubiberg) seit 2012 Hunderte von Bäumen wegen des ALB vorsorglich gefällt worden. Die Quarantänezone reicht bis Waldperlach und in die Messestadt hinein, obwohl erst jetzt Käfer im Stadtgebiet entdeckt wurden.