Neuer Streit um alte Villa

Nach dem Abriss der Villa an der Kolbergerstraße 5 klagt jetzt ein Nachbar gegen den Neubau. Der BA Bogenhausen fürchtet um die anderen Gebäude im Herzogpark.
Lisa Marie Albrecht
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So soll der Neubau im Herzogpark aussehen.
Euroboden 2 So soll der Neubau im Herzogpark aussehen.
Im Dezember 2015 wurde die alte Villa endgültig abgerissen.
Daniel von Loeper 2 Im Dezember 2015 wurde die alte Villa endgültig abgerissen.

Bogenhausen – Im Dezember des letzten Jahres gab es kein Zurück mehr: Die historische Walmdachvilla auf dem Grundstück der Kolbergerstraße 5 wurde abgerissen. Doch wer glaubt, dass damit der ewige Rechtsstreit um das Bogenhauser Grundstück abgeschlossen ist, irrt gewaltig.

Ein Nachbar klagt jetzt gegen zwei unterschiedliche Vorbescheide der Landeshauptstadt München für den geplanten Neubau der Euroboden GmbH. Die will auf dem Grundstück ein fünfgeschössiges Mehrfamilienhaus errichten. Weil die Klageverfahren so jung sind, gibt es noch keinen Termin für die mündliche Verhandlung.

Lesen Sie hier: Kolbergerstraße: Hier kommt die Villa weg

Befürchtungen, dem Neubau könnten im Zuge von Nachverdichtungsprojekten weitere folgen, gibt es vom Bezirksausschuss Bogenhausen. Er hat Angst um die alten herrschaftlichen Häuser des Herzogparks. In einem von der CSU formulierten Antrag forderte er im Oktober die Landeshauptstadt München auf, den Herzogpark und seine schützenswerten Gebäude zu erhalten, statt sie dem Abriss und „Neubau moderner Luxusbunker“ preiszugeben. Die Bogenhauser wollen eine Sicherung des Quartierbilds mithilfe von Bebauungsplänen und Gestaltungssatzungen.

Aus Sicht der Lokalbaukomission (LBK) sind solche Bebauungspläne nicht erforderlich. Erstens könne man dadurch eine Neubebauung nicht verhindern, sofern Baurecht besteht. Außerdem sei das Baurecht im Herzogpark ohnehin ausgeschöpft. Momentan sind abgesehen vom Grundstück an der Kolbergerstraße keine neuen Bauprojekte geplant.

Lesen Sie hier: Kolbergerstraße: "München verkommt durch gesichtslose Architektur"

Die alte Villa konnte trotz massiver Proteste seitens Bürgerintiative, Stadtrat und Bezirksausschuss nicht gerettet werden. Das Zeugnis der Reformarchitektur galt seit 1973 als Baudenkmal, wurde jedoch im Januar 2013 von der Denkmalliste gestrichen. Zunächst gelang es, den Denkmalstatus zurückzugewinnen, doch nach einer Klage der Firma Euroboden entschied das Verwaltungsgericht im Juli 2015: Die Villa ist kein Denkmal.

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