Neue Hugendubel-Filiale: Ein Café mit viel Lektüre

München - Stöbern, Verweilen, Lesen und Kaffee trinken – darum geht es im neuen Hugendubel am Marienplatz. Nach eineinhalbjähriger Sanierung und Komplett-Umbau ist das Hugendubel-Haus gestern wiedereröffnet worden.
"Das Buch und das Lesen stehen hier wieder im Mittelpunkt", betont Nina Hugendubel, Geschäftsführerin und Inhaberin in der fünften Generation. "Wir wollten eine entspannte Atmosphäre schaffen, damit sich unsere Kunden wie zuhause fühlen", so Hugendubel weiter.
"So werden Buchhandlung und Café zu einem Ort"
Eine Besonderheit ist das sogenannte "Café des Lesens" im zweiten Stock der Buchhandlung. Die Kunden können sich hier einen Kaffee oder hausgemachten Eistee und ein Stück Kuchen holen und sich dann einen Platz irgendwo im Geschäft suchen. "So werden Buchhandlung und Café zu einem Ort", erklärt die Geschäftsführerin.
In den beiden hellen Stockwerken, auf die das Geschäft geschrumpft ist (im Erdgeschoss sitzt jetzt die Telekom), gibt es jeweils einen Loungebereich mit Sesseln und Holztischen. Der Linoleumboden grenzt sich hier vom Parkettboden im restlichen Laden ab. Auch die hölzerne Decke über dem Loungebereich sorgt für eine gemütliche Atmosphäre.
Besonders schöne Plätze zum Schmökern sind die beiden knallroten Kunstledersofas im ersten und zweiten Stock. Die stehen jeweils an den großen Panoramafenstern mit Blick über den Marienplatz.
"Insgesamt haben wir hier rund 100.000 Buchtitel"
Der Eingang zur 1200 Quadratmeter großen Filiale ist jetzt seitlich gegenüber vom Alten Peter in der erweiterten Fußgängerzone. Im Erdgeschoss gibt es nur einen kleinen Empfangsbereich.
Mit einer Rolltreppe geht es hinauf in den ersten Stock. Dort finden sich Bestseller, Romane und Kinder- und Jugendliteratur. Der zweite Stock widmet sich Ratgebern, Sachbüchern, Reiseliteratur und Kalendern. "Insgesamt haben wir hier rund 100.000 Buchtitel", sagt Nina Hugendubel. Das sei nur etwas weniger als vor der Sanierung.
"Wir sind der Meinung, dass Bücher in die Innenstädte gehören", sagt Maximilian Hugendubel, der gemeinsam mit seiner Schwester Nina das Unternehmen führt. Das neue Konzept gehe Hand in Hand mit dem Online-Handel. So könnten Kunden beispielsweise online Bücher bestellen und diese sich im Geschäft – ohne Kaufzwang – ansehen. Außerdem sei natürlich die Beratung durch die Verkäufer vor Ort besonders wichtig, um gegen Internetriesen wie Amazon zu bestehen.
"Es war ein Schock, als bekannt wurde, dass der Hugendubel schließt"
Dass der Hugendubel und der Marienplatz zusammengehören, findet auch Edith Wölfel, eine der ersten Kundinnen im neuen Geschäft. "Es war ein Schock, als bekannt wurde, dass der Hugendubel schließt", sagt sie. Es gebe am Marienplatz schon genug unpersönliche Läden. Jetzt gibt es – anders als zunächst geplant – doch einen neuen Hugendubel. Den empfindet die Kundin als "sehr luftig und schön". Dass sie wiederkommen wird, weiß sie sicher.