Neue Anlaufstelle für junge Flüchtlinge

Für viele jugendliche Flüchtlinge gibt es künftig eine eigene Anlaufstelle. In der Marsstraße eröffnet das „Young Refugee Center“.
Florian Zick |
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In dem weißen Haus mit den vielen Fenstern soll kommende Woche das „Young Refugee Center“ eröffnen, eine Asylunterkunft nur für junge Flüchtlinge.
Daniel von Loeper In dem weißen Haus mit den vielen Fenstern soll kommende Woche das „Young Refugee Center“ eröffnen, eine Asylunterkunft nur für junge Flüchtlinge.

München - Es ist sieben Stockwerke hoch, hat eine gläserne Fassade – und soll zu einer zentralen Anlaufstation für minderjährige Flüchtlinge werden. In einem Haus in der Marsstraße in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof soll kommende Woche das „Young Refugee Center“ (YRC) eröffnen, eine Unterkunft allein für jugendliche Flüchtlinge, die ohne Eltern nach München gekommen sind.

Wie alle anderen Flüchtlinge werden unbegleitete Minderjährige derzeit noch in der Bayernkaserne untergebracht. Im Sozialreferat hält man diesen Zustand allerdings nicht unbedingt für optimal. Dort würde man sich gerne besser um die oft traumatisierten Neuankömmlinge kümmern. Bislang war das allerdings nicht möglich.

 

Auch das KVR wird in dem Haus künftig eine Zweigstelle betreiben

 

Mit dem YRC soll sich das nun ändern. In dem Haus sollen die jungen Asylsuchenden nach ihrer Ankunft nicht nur wohnen, dort sollen auch alle Einrichtungen untergebracht werden, die zur Registrierung von minderjährigen Flüchtlingen notwendig sind: Die Gesundheitsuntersuchung wird dort stattfinden, die Alterseinschätzung ebenso – und auch das Kreisverwaltungsreferat (KVR) wird in der Marsstraße einen Schalter betreiben. Das KVR ist für die Anmeldung im Ausländerzentralregister zuständig und wird im Fall des Falles auch ein Dokument ausstellen, mit dem sich die Flüchtlinge dann gegenüber deutschen Behörden ausweisen können. Nicht wenigen Flüchtlingen kommen bei ihrer langen Anreise nämlich die Papiere abhanden. Manche verlieren ihre Dokumente auch absichtlich. Allerdings soll es im YRC auch eine Stelle geben, die Alterschätzungen vornimmt. Sollte sich herausstellen, dass die Person schon volljährig ist, wird sie an die Erstaufnahmestelle in der Bayernkaserne weitervermittelt. Bis zu 200 Flüchtlinge sollen in dem Haus mit den vielen Fenstern unterkommen. In den beiden obersten Geschossen wird das Stadtjugendamt einen Teil seiner Räume haben, die unteren Stockwerke werden zur Asylunterkunft umgebaut. Die jungen Flüchtlinge werden dort in Zwei- und Vier-Bett-Zimmern untergebracht sein. Für Mädchen und Kinder unter 14 Jahren soll es zudem eigene Räumlichkeiten geben.

Das Stadtjugendamt rechnet damit, dass dieses Jahr etwa 11 000 junge Flüchtlinge ohne ihre Eltern in München ankommen werden. Die ersten vier Wochen werden diese dann im neuen Young Refugee Center in der Marsstraße verbringen. Danach werden sie dann deutschlandweit verteilt auf die anderen Asylunterkünfte im Land.

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