"Nach Massenmördern benannte Straßen sind eine Zumutung“

Zwei Kolonialviertel hat München, eines ist in Bogenhausen. Der Ausländerbeirat fordert, dass die alten Straßen neue Namen bekommen.
Gaby Mühlthaler |
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Die Dominikstraße in Bogenhausen.
Google Street View Die Dominikstraße in Bogenhausen.

Bogenhausen - Dominik-, Bennigsen-, Leutwein- und Lüderitzstraße stehen in Bogenhausen auf dem Prüfstand. Alle sind nach Personen benannt, die die rassistische Kolonialideologie repräsentierten oder Völkermord begangen haben.

Der Ausländerbeirat fordert die Umbenennung der Kolonialstraßen, wie schon vor einigen Jahren der ehemalige Grünen-Stadtrat Siegfried Benker.

Dazu sind die betroffenen Bezirksausschüsse gefragt.

Trudering, das zweite Kolonialvierel neben Bogenhausen, hat noch nicht getagt, in Bogenhausen steht eine Entscheidung noch aus.

Einig war sich das Gremium darüber, dass etwas geschehen muss. Während ein Teil der Stadtviertelpolitiker dem Vorschlag des Kommunalreferats folgte und Erläuterungstafeln unter den Straßennamen anbringen will, plädierten andere für den Namenswechsel.

Eigentlich hätte die Entkolonialisierung der Straßennamen gar nicht im Plenum diskutiert werden sollen, denn der Unterausschuss Soziales hatte beschlossen, das sensible Thema bis nach den Wahlen zu vertagen.

Doch auch der Ausschuss Kultur hatte sich der Sache angenommen und gegen die Umbenennung gestimmt, damit den Anwohnern der lästige Adresswechsel mit neuen Visitenkarten, Briefköpfen und Ausweisen erspart bleibt.

BA-Chefin Angelika Pilz-Straßer (Grüne) aber stellte klar: „Dem stimme ich nicht zu! Ich will Kindern nicht zumuten, in Straßen zu wohnen, die nach Massenmördern benannt sind!“ Letztlich beschloss das Gremium die Vertagung bis nach den Wahlen. 

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