Nach 31 Jahren: Trauriger Abschied vom Moosacher Spiegl-Wirt

Zum Jahreswechsel hat Moosach sein ältestes Gasthaus verloren. Der Pachtvertrag ist bereits gekündigt, jetzt läuft nur noch der Verkauf des Inventars.
Linda Jessen |
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Wirt Kurt Mutzhas muss sein Moosacher "Gasthaus Spiegl" schließen.
Petra Schramek Wirt Kurt Mutzhas muss sein Moosacher "Gasthaus Spiegl" schließen.

Moosach - Kurt Mutzhas bleibt bloß, sich bei seinen Gästen für 31 tolle Jahre zu bedanken. Viele haben ihn in diesen Wochen schon angerufen, seit bekannt wurde, dass er und seine Frau Gudrun das Gasthaus schließen würden. "Sie können doch nicht einfach zumachen", sagen die Leute am Telefon zu Kurt Mutzhas.

Er selbst würde auch lieber weitermachen, seine Gäste bewirten, die teilweise aus Hamburg oder Wien nach München gekommen sind und dann immer einen Stopp im Gasthaus Spiegl eingelegt haben.

Das denkmalgeschützte Haus, in dem das Ehepaar Mutzhas die Wirtschaft betrieben hat, gehört der Erbengemeinschaft Strobel und die hat vor einem halben Jahr die Kündigung ausgestellt. "Damals hieß es noch ,Machen Sie sich keine Sorgen, alles pro forma, es geht dann schon weiter.' Das ging dann eben doch nicht", erzählt Mutzhas. Es war ein Schock. Dennoch will er sich nicht streiten, alles sei rechtmäßig abgelaufen, betont er.

"Wir hatten immer guten Zulauf"

Der Abschiedsschmerz bleibt jedoch. Am 1. Februar wären es volle 31 Jahre gewesen, die Kurt Mutzhas seine Gäste bedient hat, während seine Frau in der Küche alles frisch gekocht hat. "Es gab Höhen und Tiefen, natürlich. Wir waren immer beliebt hier und hatten guten Zulauf", erzählt der ehemalige Wirt.

Und das Gasthaus selbst blickt auf eine noch längere Geschichte zurück. Seit 1876 gab es hier eine Gastwirtschaft, als eine der ersten erhielt sie damals eine Schankgenehmigung. Das Gebäude selbst, das 1849 errichtet wurde, ist inzwischen ordentlich in die Jahre gekommen. "Da müsste schon viel investiert werden", sagt Kurt Mutzhas.

Was die Erbengemeinschaft mit dem Haus vorhat, ist nicht bekannt, Kurt und Gudrun Mutzhas sind Rentner. "Wir hätten aber schon noch gerne einige Jahre weitergemacht", sagt Kurt Mutzhas mit einem Seufzer. Den Moosachern wird er jedenfalls fehlen.

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