Münchner Taxler (58) droht Anzeige wegen versuchtem Mord

Jetzt kommt es für einen Münchner Taxifahrer doch schlimmer als gedacht. Aus Ärger über einen Fußgänger soll er diesen absichtlich angefahren haben. Die Staatsanwaltschaft will es nicht bei gefährlicher Körperverletzung belassen.
von  az
Kommt jetzt doch eine härtere Strafe? Ein Münchner Taxifahrer fuhr einen 25-Jährigen mit voller Absicht an. (Symbolbild)
Kommt jetzt doch eine härtere Strafe? Ein Münchner Taxifahrer fuhr einen 25-Jährigen mit voller Absicht an. (Symbolbild) © Martin Schutt/dpa

Jetzt kommt es für einen Münchner Taxifahrer doch schlimmer als gedacht. Vor knapp einer Woche soll er einen Fußgänger absichtlich angefahren haben. Die Staatsanwaltschaft will es nicht bei gefährlicher Körperverletzung belassen.

Schwabing - Auf einen 58-jährigen Münchner kommt eine Menge Ärger zu. Denn während Polizei und Staasanwaltschaft zuerst wegen gefährlicher Körperverletzung, unterlassener Hilfeleistung und zudem Unfallflucht ermittelten, geht es jetzt um versuchten Mord. Es steht also nicht mehr nur seine berufliche Existenz auf dem Spiel.

Alles fing am vergangenen Sonntagabend in Schwabing an. Ein 25-jähriger Mitarbeiter eines Wettbüros ist mit zwei Freunden unterwegs. Gegen 22.45 Uhr überqueren sie die Franzstraße und gehen weiter in Richtung Siegesstraße.

Dabei kommt den drei Männern ein Taxi entgegen. Der Mercedes fährt stadteinwärts. An der Einmündung zur Franzstraße kommt er beim Abbiegen dem Fußgänger gefährlich nahe. Der 25-Jährige erschrickt und schlägt mit der Hand verärgert gegen die hintere rechte Scheibe des Taxis.

Ein Klapps gegen die Scheibe lässt den Fahrer ausrasten

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Der Fahrer stoppt. Was dann aber passierte, ist schier unglaublich! Der Taxler setzt mit aufheulendem Motor zurück. "Anschließend gab er Gas und hielt direkt auf den Fußgänger zu", berichtet Polizeisprecherin Elizabeth Matzinger. Der Mercedes erfasst den Fußgänger frontal. Der 25-Jährige kracht auf die Kühlerhaube und wird anschließend auf den Asphalt geschleudert - der Taxifahrer flieht. Kurz vor 23 Uhr stellt er sich jedoch in der Schwabinger Polizeiinspektion.

Wie durch ein Wunder wurde das Opfer nur leicht verletzt. Im Krankenhaus konnten lediglich Prellungen und ein paar Schürfwunden festgestellt werden.

Nach den ersten Zeugenaussagen und Prüfung durch die Staatsanwaltschaft wurde der Vorgang als versuchtes Tötungsdelikt eingestuft. Die Ermittlungen wurden folglich an die Mordkommission übertragen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ der Ermittlungsrichter am Freitag Haftbefehl wegen versuchten Mordes gegen den Taxifahrer. Dieser wurde am gleichen Tag festgenommen und in Untersuchungshaft genommen.

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