Münchner Rewe in Aubing steht kurz vor dem Aus

Der Rewe-Supermarkt in der Ubostraße schließt Ende April. Doch Lokalpolitiker kämpfen weiter.
von  Eva von Steinburg
Der Rewe in Aubing wird bald geschlossen. Das stellt besonders ältere Leute vor große Herausforderungen. (Symbolbild)
Der Rewe in Aubing wird bald geschlossen. Das stellt besonders ältere Leute vor große Herausforderungen. (Symbolbild) © Oliver Berg/dpa

Aubing - Dass im Viertel Supermärkte fehlen – das haben die Aubinger vor zwei Jahren bereits bei einer Bürgerversammlung beklagt.

Nun die unschöne Überraschung: Rewe hat angekündigt, seinen Markt in der Ubostraße zum 30. April zu schließen. "Das ist eine nicht nachvollziehbare Entscheidung des Unternehmens. Ältere Menschen im Viertel empfinden diese Nachricht als Hiobsbotschaft", sagt CSU-Politiker Sebastian Kriesel (36). Bürger seien entsetzt und könnten die Schließung kaum glauben. "Wie sollen Senioren in Altaubing jetzt ihren täglichen Bedarf stillen?", fragt sich der Vorsitzende des Bezirksausschusses Aubing-Lochhausen-Langwied.

Sebastian Kriesel kauft selbst im Rewe ein, auch seine Frau, seine Schwester und seine Eltern. Zuletzt hat der Lokalpolitiker dort Gemüse geholt: Rosenkohl, wie er erzählt.

Das Problem an der geplanten Schließung ist: Der nächste Supermarkt ist eineinhalb Kilometer entfernt, in der Bergsonstraße an der S-Bahn-Station Langwied. Ältere Menschen müssten drei Stationen mit dem 143er Bus hinfahren. "Das ist genau das, was wir nicht wollen", sagt Sebastian Kriesel: "Hoffentlich führt öffentlicher Druck zum Einlenken. Denn eigentlich betont Rewe, dass er an dem Standort festhalten will."

Supermarkt entspreche nicht den mordernen Standards

Die Entscheidung des Unternehmens erklärt Ursula Egger, Pressesprecherin von Rewe Süd so: "Das Gebäude ist nicht mehr zeitgemäß und entspricht nicht mehr den Anforderungen an einen modernen Supermarkt."

Der ortskundige Sebastian Kriesel hält voll dagegen: "Das Gebäude sieht alt aus, ist es aber nicht. Das ist ein modernes Geschäftshaus, das mit Holz verkleidet wurde, damit es wie ein Stadl wirkt und in unsere dörfliche Struktur passt." Der wahre Grund für die Schließung sei, dass dieser Rewe klein sei und dadurch weniger rentabel, vermutet Kriesel. Denn der Supermarkt habe nur 400, nicht 800 Quadratmeter und entspräche so nicht heutigen Standards.

Bei Rewe, im Wirtschafts- und im Planungsreferat hat Kriesel sich bereits schriftlich beschwert: "Es darf nicht immer nur das wirtschaftliche ausschlaggebend sein. Das gehört zur gesellschaftlichen Verantwortung von großen Unternehmen. Am Stadtrand sind die Wege weit."

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