München: Siemens testet autonomes Fahren in Perlach
München - Es ist eine Technik der Zukunft, doch derzeit mit noch vielen Fallstricken: Autonome Fahrzeuge haben eingebaute Sensoren, die erfassen, wenn sich ein Hindernis im Weg befindet. Was sich jedoch außerhalb dieses Gesichtsfelds – etwa hinter einer Hausecke – befindet, nehmen sie nicht wahr.
Auf dem Siemens-Campus in Perlach gibt es nun ein Testfeld, auf dem das simuliert werden soll. Die intelligente Infrastruktur von Siemens soll bestehende Versorgungslücken im Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) schließen. Selbstfahrende Busse könnten etwa nachts oder auf wenig frequentierten Strecken eingesetzt werden.
Einsitzer und Shuttlebus im Test
Entlang der Teststrecke wurden Masten mit Laserscanner-, Radar- und Kameratechnik ausgestattet, die das Verkehrsumfeld erfassen und eine genaue Lokalisierung der Fahrzeuge ermöglichen. Die Teststrecke verläuft als Rundkurs und simuliert verschiedene Verkehrssituationen. Als Fahrzeugtypen kommen zwei hochautomatisierte Einsitzer und ein Shuttlebus zu Einsatz.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert. Es zielt darauf ab, ein System zu entwickeln, das die erste und letzte Reisemeile, die laut Siemens heute oftmals eine Angebotslücke im ÖPNV ist, mit autonomen Fahrzeugen zu bedienen. Das Forschungsprojekt vereint Experten unterschiedlicher Fachrichtungen. Das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität der Universität Greifswald beschäftigt sich beispielsweise mit rechtlichen Fragestellungen rund um das autonome Fahren.

Die TU München simuliert, wie unterschiedliche autonome Fahrzeuge eingesetzt werden können und was das jeweils für Auswirkungen auf den Verkehr hat.