München-Sendling: So heißt jetzt der Dampfer auf der Eisenbahnbrücke
München - "Stell dir vor, wenn in München ein Hafen wär. Stell dir vor, nach der Isar kommt das weite Meer", singen die Seelords. Einen besseren Song hätte der Münchner Shanty-Chor zur Schiffstaufe der MS Utting nicht schunkelnd darbieten können.
Nach einem Kloink (denn beim ersten Versuch klappt’s nicht) und einem Klirr – der zweite Proseccoflaschenwurf von SPD-Stadträtin Julia Schönfeld-Knorr gelingt – heißt das Ausflugsschiff auf der Eisenbahnbrücke in Sendling seit Donnerstagabend offiziell: Alte Utting.
Im Februar 2017 hatte der Kulturverein Wannda, allen voran Daniel Hahn (28), das ausrangierte Schiff vom Ammersee nach München geholt.
"Wenn ein Schiff auf dem Land ist, braucht es plötzlich eine Baugenehmigung. Aber Schiffe stehen mit der normalen bayerischen Bauordnung nicht in Einklang", sagt Thomas Rehn von der Lokalbaukommission. Deshalb dauert es noch ein bis zwei Wochen, bis die Utting für Gäste geöffnet wird. Dann täglich mit Mittagstisch, Kaffee und Kuchen und Beisammensitzen bis um 2 Uhr. Ums Schiff postiert sind dann wechselnde Stände mit gesundem Essen und wenig Fleisch, denn auch das Areal um die Utting ist hafengleich erschlossen.
Vor dem Bug steht eine Open-Air-Bühne, im von der Crew "Zauberwald" genannten Teil beim Großmarkt ist eine weitere Bühne; auch im Maschinenraum wird es Kleinkunst geben. 400 Menschen haben auf der Utting Platz, 200 drumherum. Auf dem Sonnendeck sitzen die Leichtmatrosen auf Gartenstühlen oder "schwimmfähigen Bänken" und blicken vom Ausflugsschiff über die Lagerhausstraße.
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