München, mal großstädtisch

Ungleiche Nachbarn: Die "Freikatholische Kirche" liegt direkt neben der Pigalle-Bar.
Isarvorstadt - München wirkt trotz seiner 1,4 Millionen Einwohner oft etwas dörflich-verschlafen. Da fallen Ecken, die vergleichweise großstädtisch wirken, dem Betrachter richtig ins Auge. Wie zum Beispiel die interessante Paarung in der Thalkirchener Straße, wo die "Freikatholische Kirche" neben der Bar "Pigalle" liegt. Ein schönes Beispiel für die Liberalitas Bavariae.
Das Pigalle - benannt nach dem Vergnügungsviertel in Paris, in dem sich unter anderem auch das weltbekannte Moulin Rouge befindet - war noch vor kurzem eine klassische Table Dance Bar. Jetzt sind die Animierdamen weg, aber die Tanzstangen sind geblieben. Und wer sich traut und sich dort komplett entkleidet, löst damit automatisch eine kostenlose Lokalrunde aus. Auch Burlesque-Shows stehen manchmal auf dem Programm.
Gleich neben der Nachtbar liegt die "Freikatholische Kirche" - eine Kirche in katholischer Tradition, die jedoch unabhängig von der römisch-katholischen Kirche ist. Ihr Sitz ist demnach auch nicht der Vatikan, sondern München. Und noch ein Unterschied: Es gibt keine Zölibatverpflichtung.
Im Backsteinhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite findet sich dann übrigens ein linksalternativer Szenetreff. Von wegen verschlafen: München kann eben doch ganz schön bunt und großstädtisch sein.